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Krafttraining gleich Krafttraining? Neue Erkenntnisse für die onkologische Trainingstherapie

Die Ergebnisse großer epidemiologischer Studien zeigen, dass körperliche Aktivität und Sport das Potenzial haben, der Entstehung von Tumorerkrankungen entgegenzuwirken sowie bei bestehenden Tumorerkrankungen das Mortalitätsrisiko zu reduzieren.

Darüber hinaus lässt die aktuelle Datenlage darauf schließen, dass gezielte bewegungstherapeutische Maßnahmen Nebenwirkungen von medizinischen Therapien (z. B. Fatigue, Lymphödeme, Harninkontinenz) vermindern und sich letztlich positiv auf die Lebensqualität von Tumorpatienten sowohl während als auch nach der Therapie auswirken.

Je nach Indikation spielt ein gezieltes Krafttraining eine zentrale Rolle in der onkologischen Bewegungstherapie. Neben dem reinen Kraftzuwachs, der auch bei Patienten unter Therapie beobachtet werden kann, konnten Schmitz et al. zeigen, dass ein intensives Krafttraining sich positiv auf die Symptomatik im Rahmen eines Lymphödems auswirkt. Steindorf et al. beschrieben unlängst weitere positive Einflüsse von Krafttraining sowohl während einer strahlen- als auch während einer chemotherapeutischen Behandlung auf das Fatigue-Syndrom und die Lebensqualität. Letztlich weisen erste Studien darauf hin, dass v. a. kachektische Patienten sowie Patienten unter Antihormontherapie (z. B. Prostatakrebspatienten) von einer Krafttrainingsintervention profitieren.

Insofern keine Kontraindikationen, wie beispielsweise nicht verheilte Operationsnarben und deutlich erniedrigte Blutwerte, vorliegen, stellt sich generell die Frage, wie ein Krafttraining zu gestalten ist, um positive Effekte zu maximieren. Bislang existieren keine standardisierten Krafttrainingsempfehlungen für Krebspatienten.

Unabhängig von der individuellen Trainingserfahrung, dem Therapiestatus und dem Nebenwirkungsprofil, sollte in der vorliegenden Untersuchung überprüft werden, ob ein klassisches gerätegestütztes Hypertrophietraining (HT) einem moderaten Krafttraining (MT) hinsichtlich des Kraftzuwachses bei Krebspatienten überlegen ist. Da eine Überlegenheit des HT bei Gesunden als gesichert gilt, stehen v. a. die Anwendbarkeit und Unbedenklichkeit einer solchen Intervention im Mittelpunkt dieser Studie.

Methodik

Im Rahmen des Projekts „onkologische Trainingstherapie“ (OTT) des Centrums für integrierte Onkologie Köln/Bonn und der Deutschen Sporthochschule Köln wurden 31 Patienten mit der Diagnose Krebs für die Studie rekrutiert. Zusätzlich zu dem vor Beginn der Studie eingeholtem positivem Ethikvotum mussten alle Teilnehmer vor Studienbeginn eine medizinische Unbedenklichkeitsbescheinigung vorlegen und eine Einverständniserklärung über die Teilnahme an der Studie unterschreiben.

Eingeschlossen wurden alle Tumorpatienten (während der medizinischen Therapie und in der Nachsorge), die innerhalb einer 8-wöchigen Rekrutierungsphase ihr Training aufnahmen und über keine Krafttrainingserfahrung verfügten. Ausgeschlossen wurden Patienten mit folgenden Kontraindikationen: starke Blutungsneigung, Thrombozytenwerte unter 10.000/μl, starke Schmerzen und eine Verstärkung der Schmerzen durch Bewegung, potenziell übertragbare Infektionen (zum Schutz anderer Patienten), Hämoglobinwerte unter 8g/dl Blut in Kombination mit Schwindel. Als weitere Ausschlusskriterien wurden orthopädische, kardiologische und psychische Kontraindikationen berücksichtigt.

 

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Aus der Zeitschrift Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2/2015

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