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Wald reloaded – Die Neuentdeckung des Waldes aus gesundheitspsychologischer Sicht
Gibt es eine Verbindung zwischen Wald und Gesundheit, die man wissenschaftlich nachweisen kann? Woran liegt es, dass sich viele Menschen nach einem Waldbesuch erholt fühlen? Welche Prozesse spielen hierbei im Gehirn und im Körper eine Rolle? In diesem Artikel werden die wichtigsten Erkenntnisse zum Thema Wald und Gesundheit zusammengefasst. Insbesondere werden die psychophysiologischen und neuroendokrinen Effekte von Waldaufenthalten besprochen und ihre Relevanz für die Therapie von psychischen und psychosomatischen Störungen diskutiert.
Spaziergänge und Achtsamkeitsübungen im Wald können das Nerven- und das Immunsystem regulieren – Studien zeigen, wie die positiven Effekte bei Patienten mit psychosomatischen Störungen genutzt werden können
Wald und Gesundheit
Die Verbindung von „Wald“ und „Gesundheit“ ist für viele auf den ersten Blick nicht naheliegend. Tatsache ist aber, dass es unter anderem in den USA und in Japan bereits etablierte Fortbildungsangebote für „Forest Therapy“ und „Forest Medicine“ gibt. In Deutschland wurde die Kategorie „Heilwald" in verschiedene Landeswaldgesetze aufgenommen, wobei der erste Heilwald im Jahre 2016 in Mecklenburg eröffnet wurde. In Japan sind in den meisten Präfekturen bereits seit einigen Jahren Waldtherapie-Einrichtungen vorhanden.
Psychophysiologische und neuroendokrine Effekte
Eine der spannendsten Erkenntnisse aus der Gehirnforschung der letzten 40 Jahre ist die Entdeckung, dass Gedanken zu Gehirn- und körperlichen Veränderungen führen können. Folglich können Gedanken im ungünstigen Fall zu psychischen und psychosomatischen Krankheiten führen und im günstigen Fall zur Genesung und Resilienzbildung beitragen.
Depressive Patienten neigen beispielsweise häufig dazu, die meiste Zeit des Tages über negative Gedanken zu grübeln. Es können negative Gedanken über sich selbst oder über ihre Mitmenschen sein, über Misserfolge in der Vergangenheit oder Misserfolge, die in Zukunft stattfinden könnten. Solche negativen Gedankenspiralen führen unter anderem dazu, dass im Gehirn der Glücksbotenstoff Serotonin nicht mehr produziert wird und dysfunktionale neuronale Netzwerke im Gehirn aktiviert werden. Patienten fühlen sich dann niedergeschlagen, motivations- und antriebslos. Pharmakologisch wird dann versucht, diese Defizite durch antidepressive Medikamente (in der Regel SSRIs, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) auszugleichen, die den Serotoninspiegel im Gehirn anheben sollen.
Hinzu kommt, dass negative Gedanken den Sympathikus im autonomen Nervensystem aktivieren, was dazu führt, dass der Körper in eine sogenannte „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“ versetzt wird. Die Muskeln werden dadurch angespannt, die Atemfrequenz nimmt zu, der Blutdruck steigt, und sämtliche Prozesse, die nicht für eine Kampf- oder Flucht-Reaktion notwendig sind, werden runtergefahren, wie etwa Regenerations- und Verdauungsprozesse. Wenn der Sympathikus durch solche Gedankenspiralen dauerhaft aktiv bleibt, können Patienten eine Reihe von psychosomatischen Beschwerden erleiden, zum Beispiel Spannungskopfschmerz, muskuläre Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich, kardiovaskuläre Beschwerden, Hautprobleme, Panikattacken oder auch Magen-Darm- Beschwerden.
Gedanken können Materie verändern und sogar zu körperlichen Krankheiten führen.
Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Wald reloaded – Die Neuentdeckung des Waldes aus gesundheitspsychologischer Sicht
Aus der zkm - Zeitschrift für Komplementärmedizin 02/2020

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