Neurophysiologie, Injektionstechnik und Therapievorschläge
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Die Anamnese muss in der Neuraltherapie speziell gewichtet werden. Dabei sind 2 Fragen bei der Störfeldsuche besonders wichtig: "Knick" in der Leistungsfähigkeit/Befindlichkeit ("Erstschlag") und "Zweitschlag" nach Speranski. Etwa 70% der Störfelder finden sich im Kopfbereich. Am häufigsten sind Tonsillen und Tonsillektomienarben sowie der Zahn-Kiefer-Bereich betroffen.
Bei der exakten Anamnese sollen zunächst alle Operationen, Unfälle, Erkrankungen und Geburten aufgelistet werden. Von großer Bedeutung ist der Zahn-Kiefer-Bereich: Frage nach Weisheitszähnen, durchgemachten Infekten, Wurzelbehandlungen etc.
Danach muss eine Gewichtung der Anamnese erfolgen mit der Frage: Welches war die letzte Krankheit oder Operation vor Ausbruch des jetzigen Leidens? Mit anderen Worten:Wodurch kam das „Fass“ (Belastung des Grundregulationssystems) zum Überlaufen? Mit nochmals anderen Worten: Das zuletzt entstandene Störfeld (oder eine anderweitige Belastung) bewirkt am Locus minoris resistentiae – der in keiner segmentalen Beziehung zum Störfeld stehen muss – Funktionsstörungen und/oder Schmerzen. Dies ist das sogenannte "Zweitschlagphänomen" nach Speranski.
Diese „Schwachstelle“des Organismus ist bereits durch bestehende Störfelder („Erstschlag“) oder anderweitige Grundsystembelastung labilisiert, aber bis zum „Zweitschlag“ noch kompensiert.
Beginn von chronischen Kopfschmerzen nach Appendektomie. Hier ist die Appendektomie der „Zweitschlag“, und die neuraltherapeutische Infiltration der Appendektomienarbe kann die Kopfschmerzen unter Umständen dauerhaft stoppen. Gelingt dies nicht oder nur teilweise, muss auch nach dem „Erstschlag“ gesucht werden: Ein verlagerter Weisheitszahn (Beispiel) hat als bisher noch kompensiertes Störfeld die Regulationen im Grundsystem bereits labilisiert. Erst die Sanierung in diesem Bereich wird dann den definitiven Erfolg bringen, da sonst immer wieder (geringe) Zusatzbelastungen die Kopfschmerzen zum Ausbruch bringen werden.
Ein weiterer Hinweis auf ein Störfeld kann darin bestehen, dass sich bei Wetterwechsel, psychischer oder physischer Belastung bestimmte Körperregionen „melden“ (innere Organe, Zähne, Gelenke, Narben etc.). Narben nach Wundheilungsstörungen sind besonders zu beachten. Auch kleinste Narben, der Nabel, Impf- oder Episiotomienarben können unter Umständen Störfeldwirkung haben. Ein allgemeiner Hinweis auf ein Störfeld („Erstschlag“) kann ein „Knick“ in der allgemeinen Leistungsfähigkeit und der allgemeinen Befindlichkeit sein: Plötzlich aufgetretene vegetative Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Tinnitus, rasche Ermüdbarkeit, Konzentrationsschwäche etc. können darauf hinweisen. Auszuschließen sind innere Erkrankungen, hormonelle Störungen, Grundsystembelastungen durch elektromagnetische Wellen oder Schwermetalle und psychischer Stress. Bei psychischen Auffälligkeiten muss daran gedacht werden, dass diese auch durch lang dauernde vegetative Symptome verursacht werden können und nicht nur umgekehrt. Störfeldverdächtig sind auch „Halbseitenbeschwerden“: Oft berichten Patienten, dass muskuläre und Gelenkbeschwerden, Zahnprobleme, Kopfschmerzen etc. immer nur auf einer Seite auftreten. Hier findet sich oft auf dieser Seite ein Störfeld. Im Laufe der Zeit kann auch die andere Seite betroffen werden (Seitenkreuzung, Zusatzfaktoren).
Die Suche nach einem Zweitschlagphänomen im Zahn-Kiefer-Bereich gestaltet sich hier bezüglich des zeitlichen Zusammenhangs am schwierigsten. Anders als an den übrigen Körperstellen benötigen die pathologischenVeränderungen im Zahn-Kiefer-Bereich oft eine sehr lange Zeitspanne, bis sie Störfeldcharakter annehmen.
Finden sich trotz exakter Anamnese und Gewichtung der Zusammenhänge anamnestisch keine Störfelder, dann müssen wir uns mit der Häufigkeit behelfen: Etwa 70 % der Störfelder finden sich im Kopfbereich. Am häufigsten sind hier die Tonsillen oder Tonsillektomienarben sowie der Zahn-Kiefer-Bereich betroffen, gefolgt von Nebenhöhlen, Mittelohrbereich und Narben.Weitere wichtige Störfelder sind Narben am übrigen Körper, Status nach Frakturen, der gynäkologische Bereich und die Prostata, der Darm, die Oberbauchorgane sowie der Lungenbereich.
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