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Pubertät – Die eigene Mitte finden in stürmischen Zeiten
Vom ICH zum DU und schließlich zum WIR – Die individuellen Herangehensweisen und therapeutischen Möglichkeiten der TCM und der Anthroposophischen Medizin eignen sich hervorragend, um Jugendliche in dieser Lebensphase zu unterstützen.
Jugendliche müssen mit gravierenden Veränderungsprozessen ihres Körpers zurechtkommen und sich nach und nach in ihre Geschlechterrolle einfinden. Dazu gehören die Loslösung vom Elternhaus, sich einen eigenen Freundeskreis aufzubauen, eine Zukunftsperspektive und Weltanschauung zu entwickeln, deren Grenzen auszuloten und zu lernen, für sich und seine Umwelt Verantwortung zu übernehmen.
Auch das Gehirn macht in dieser Zeit große Entwicklungsschritte durch. Während wenig aktivierte neuronale Verbindungen abgebaut werden, kommt es im Gegenzug zur Optimierung häufig gebrauchter Nervenverbindungen. Es entsteht ein Ungleichgewicht zwischen den kognitiven Kontrollmechanismen und denjenigen Systemen, die mit Emotionen assoziiert sind. Wissenschaftler vermuten, dass das für die Emotionen zuständige limbische System und das Belohnungssystem die Oberhand gewinnen über die Areale im Gehirn, die wichtige Steuerungs- und Kontrollfunktionen haben. Dieses Ungleichgewicht wird für die Gemütsschwankungen in der Pubertätszeit mitverantwortlich gemacht – dem Wechselbad zwischen mangelndem Selbstwertgefühl und narzisstischer Selbstüberschätzung, zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt und die daraus resultierenden Konflikte im Umfeld.
Pubertät aus Sicht der Entwicklungsforschung
Jean Piaget (1896–1980) betrachtet den Menschen als ein offenes System. Darunter versteht er einen Organismus, der sich wandelt, auf Einflüsse der Umwelt reagiert, sich anpasst und die Umwelt selbst beeinflusst. Somit gliedert der Mensch seine Welt. Das System bleibt offen. Nach Piaget entsteht Identität durch das ständige Streben nach Gleichgewicht und die Auflösung des Ungleichgewichts.
ZUSAMMENFASSUNG Über ein so großes Thema wie die Pubertät werden ganze Bücher aus den verschiedensten Blickwinkeln geschrieben. In diesem Artikel möchte ich meinen konstitutionellen Blick mit über 30 Jahren Erfahrung in chinesischer und anthroposophischer Medizin und 12 Jahren Tätigkeit als Schulärztin beschreiben und Gedanken zum therapeutischen Ansatz in den Raum stellen. In diesem Lebensabschnitt geht es darum, das Feuer des Lebens und damit die Liebe und Freude an der eigenen Person, dem Gegenüber und zur Welt bzw. zu etwas Größerem zu entwickeln. Ein Weg vom ICH zum DU und schließlich zum WIR. Den ganz eigenen, individuellen Weg zu finden, das Potenzial und die Möglichkeiten, die jedem zur Verfügung stehen, zu entdecken. Hier gibt es keine Standardrezepturen und wir als Therapeuten können nur individuell begleiten. Es gilt, das eigene Herz zu öffnen für das Wunder Mensch, das hier weiterentwickelt werden möchte. |
Gerald Hüther, Professor für Neurobiologie, zählt zu den führenden Hirn- und Lernforschern Deutschlands. Er versteht sich als „Brückenbauer“ zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und gesellschaftlicher Lebenspraxis. Über seine Vision eines besseren Bildungssystems und worauf es heute viel mehr als im letzten Jahrhundert ankommt, schreibt er in seinem neuen Buch Education for Future: „Brave Pflichterfüller und Auswendiglernen werden in unserer heutigen Zeit nicht mehr gebraucht.“ Entscheidende Fähigkeiten heute seien demnach Eigensinn, Kreativität, Querdenkertum und soziale Kompetenz.
Lesen Sie hier den ganzen Beitrag: Pubertät – Die eigene Mitte finden in stürmischen Zeiten
aus der Zeitschrift zkm - Zeitschrift für Komplementärmedizin 04/2020
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