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Shōnishin bei Kindern und Jugendlichen
Seit der Einführung der Akupunktur aus China nach Japan werden Kinder auch in Japan mit Akupunktur behandelt – daher der japanische Begriff Shōnishin (shōni = Kind; shin = Nadel/Nadelung). Zu Beginn des 20. Jh. veränderte sich die Behandlungstechnik: Die einst invasive, stechende Akupunktur entwickelte sich zu einer sanften, nicht-invasiven Behandlungsmethode. Keine 100 Jahre später erfuhr Shōnishin eine nochmalige Weiterentwicklung und eröffnete durch die Verbindung der sino-japanischen Medizintradition mit dem heutigen Wissensstand der Entwicklungsphysiologie neue Behandlungsstrategien.
In Japan etablierte sich eine eigenständige Medizintradition, die sich den dortigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten bis zum heutigen Tag angepasst hat und als „Japanisch“ bezeichnet werden kann. Ihren Anfang nahm diese Entwicklung ab dem 16. Jahrhundert, als es zu einer zunehmend kritischen Betrachtungsweise der chinesischen Medizin kam. Diese Entwicklung verstärkte sich durch die Ankunft der ersten Europäer und die damit aufkommende Auseinandersetzung mit der westlichen Chirurgie und Anatomie. Auch setzte die Verbreitung der westlichen Medizin auf der Basis von Naturwissenschaften ab Mitte des 19. Jahrhunderts neue Impulse. In diese Tradition ist auch die Kinderakupunktur Shōnishin einzureihen.
Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff Shōnishin „Kindnadelung“ (shōni = Kind; shin = Nadel/Nadelung). Und mit Akupunkturnadeln wurden Kinder in Japan auch behandelt, indem an sogenannten azeketsu (Ach-das-ist-es!)-Punkten und tsubos (Akupunkturpunkte) gestochen wurde. Aus der bei Kindern zunächst traditionell mit Nadeln durchgeführten Akupunktur entwickelte sich zu Beginn des 20. Jh. eine nadellose und damit nicht-invasive Behandlungsmethode.
Eine Weiterentwicklung erfuhr Shōnishin im Westen. Durch Einbindung wissenschaftlicher Erkenntnisse über kindliche Entwicklung und der energetischen Entwicklung in das diagnostische Konzept eröffneten sich neue Behandlungsstrategien – und damit erweitererte sich das Behandlungsspektrum von Babys und Kindern nun auch auf Jugendliche und Erwachsene. Durch diese dem heutigen Wissensstand angepasste Form wurden neue Standards in der Behandlung mit Shōnishin geschaffen. Nicht zuletzt auch deswegen können wir außerhalb Japans, besonders im europäischen, speziell im deutschsprachigen (Deutschland, Österreich, Schweiz) und englischsprachigen Raum (USA, Kanada, Großbritannien und Australien), seit den letzten zwei Jahrzehnten ein stetig wachsendes Interesse an Shōnishin beobachten.
Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier Shōnishin bei Kindern und Jugendlichen
Aus der Zeitschrift für Komplementärmedizin 04/2020

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