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Das präventive und therapeutische Potenzial vegetarischer und veganer Ernährung
Zahlreiche Studien zeigen, dass Vegetarier und Veganer ein deutlich verringertes Risiko für ernährungsassoziierte Erkrankungen, wie Übergewicht, Typ-2-Diabetes, Hypertonie, kardiovaskuläre Erkrankungen und bestimmte Krebsarten, aufweisen. Vegetarische Kostformen haben ein großes, bisher kaum genutztes Potenzial zur Prävention und Therapie der genannten Erkrankungen sowie zur Gesundheitsförderung.
Nach Schätzungen des Bundesministeriums für Gesundheit verursachen ernährungsmitbedingte chronische Erkrankungen etwa 30 % aller Krankheitskosten in Deutschland – dies entsprach etwa 88 Mrd. Euro im Jahr 2011. Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen, dass Vegetarier und Veganer ein deutlich verringertes Risiko für diese Erkrankungen aufweisen. Diese Befunde gelten unabhängig von der insgesamt gesünderen Lebensweise. Zwar muss bei vegetarischer und veganer Ernährung auf die ausreichende Zufuhr bestimmter Nährstoffe geachtet werden. Mit vielen Nährstoffen sind Vegetarier und Veganer jedoch genauso gut oder sogar besser versorgt als Fleischesser. In diesem Übersichtsartikel wird der aktuelle Stand der Wissenschaft zur Krankheitsprävention sowie zur Nährstoffversorgung bei vegetarischen Ernährungsformen dargestellt.
Gesicherte Informationen zum unterschiedlichen Erkrankungs- und Sterberisiko von Vegetariern und Nicht-Vegetariern stammen aus prospektiven Kohortenstudien. Dabei werden die ermittelten Ergebnisse für zahlreiche Störfaktoren (confounder) adjustiert, um beobachtete Zusammenhänge soweit wie möglich auf die unterschiedliche Ernährungsweise der Untersuchungsgruppen zurückführen zu können. Wichtige Störfaktoren in ernährungsepidemiologischen Studien sind Körpergewicht bzw. BMI, Tabak- und Alkoholkonsum sowie körperliche Aktivität.
Körpergewicht und Body-Mass-Index (BMI) von Vegetariern und Veganern liegen im Durchschnitt niedriger als bei Mischköstlern. In der Adventist Health Study 2 steigt der BMI von Veganern über Lakto-Ovo-Vegetarier und Fischesser hin zu Fleischessern kontinuierlich an. Nach Ansicht der Autoren der Studie weist der Unterschied von 5 BMI-Einheiten zwischen Veganern und Fleischessern auf ein erhebliches Potenzial des Vegetarismus hin, vor Übergewicht zu schützen. Entsprechend ist auch der Anteil Übergewichtiger bei Vegetariern deutlich geringer als bei Nicht-Vegetariern.
Verantwortlich dafür ist v. a. der niedrigere Energiegehalt pflanzlicher Kost. Sie enthält mehr komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe sowie weniger Protein und Gesamtfett und liefert dadurch bei gleichem Volumen weniger Energie als Mischkost. Die höhere Ballaststoffzufuhr sorgt zusätzlich für eine schnellere und länger anhaltende Sättigung. Vegetarische Ernährungsformen können somit aufgrund ihrer hohen Nährstoff- und niedrigen Energiedichte zur Gewichtsregulation bzw. für den Erhalt eines gesunden Körpergewichts empfohlen werden.
Vegetarier erkranken deutlich seltener an Typ-2-Diabetes als Nicht-Vegetarier. In einer Auswertung der Adventist Health Study 2 (n = 41 387) lag das Risiko, erstmalig an Diabetes mellitus (Typ 1 und 2) zu erkranken, bei Lakto-Ovo-Vegetariern um etwa 38 % und bei Veganern um etwa 62 % niedriger als bei Fleischessern (jeweils nach Adjustierung für BMI und zahlreiche weitere Störfaktoren). Auch weitere Studien zeigen für Vegetarier und Veganer ein niedrigeres Diabetesrisiko.
Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Das präventive und therapeutische Potenzial vegetarischer und veganer Ernährung
Aus der Zeitschrift zkm - Zeitschrift für Komplementärmedizin 05/2013

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