• Hippokrates

     

Unani – eine vergessene traditionelle europäische Medizin

Das System der Unani-Medizin hat seinen Ursprung in Griechenland (arabisch: Unan oder Yunan; griechisch: ionisch) und kam mit arabischen, griechischen und persischen Siedlern nach Indien. Als Begründer des Systems wird Äskulap angesehen. Buqrat (in Europa bekannt als Hippokrates, 460–377 v. Chr.) gilt dort als Nachfahre von Äskulap und als Vater der Unani-Medizin.

Ursprung und Entwicklung

Unan ist auch als Tibb (Medizin) bekannt und wurde von Ibn Sina (in Europa eher unter dem Namen Avicenna bekannt) als das Wissen über die Zustände des menschlichen Körpers bei Gesundheit und nachlassender Gesundheit definiert. Die Unani-Medizin hat zum Ziel, die Gesundheit zu erhalten, bzw. sie wiederherzustellen. Sie stellt eine Synthese zeitgenössischer traditioneller Medizinsysteme aus Ägypten, Syrien, Irak, Iran, China, Indien und anderen Ländern des Fernen Ostens dar. In verschiedenen Teilen der Welt ist sie unter einer Vielzahl von Namen bekannt:

  • graeco-arabische Medizin
  • arabische Medizin
  • Tibb Tibb-e e-Sunnati
  • traditionelle iranische Medizin
  • östliche Medizin
  • uigurische Medizin

Die Unani-Medizin hat sich in vier verschiedenen Zeiträumen und vier unterschiedlichen geografischen Gebieten entwickelt:

  • griechische Periode
  • arabisch-persische Periode
  • spanische Periode
  • indische Periode

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die griechische Medizin mit dem Feldzug von Alexander dem Großen in Asien (334–323 v. Chr.) nach Indien kam. Einige abenteuerlustige Entdecker befuhren mit Segelschiffen (Skylax aus Karyanda) oder zur gleichen Zeit wie Alexander die Flüsse (Nearchus, Sohn von Androtimos) und berichteten über ihre Reisen in Indien. Während der byzantinischen Epoche nahmen die Reisen nach Indien zu, der Handel mit Indien blühte auf, die kulturellen Kontakte zu Indien wurden zahlreicher. Durch das Auftreten der nestorianischen Sekte (5. Jh. n. Chr.), ihre Verurteilung und das Exil sowie die anschließende Einwanderungswelle nach Osten wurden die Voraussetzungen für Übersetzungen geschaffen, die auch medizinische Texte einschlossen. Durch die arabische Herrschaft im Mittelmeerraum entstand die gesamte arabische Wissenschaft aus griechischen, persischen, syrischen und indischen Übersetzungen, was u.a. zur Ankunft der indischen Medizin in Europa führte. Die immer weiter voranschreitenden arabischen Eroberungen in Asien (710–1202 n. Chr.) waren schließlich der entscheidende Faktor dafür, dass die übersetzten byzantinischen medizinischen Texte mit den indischen Texten zusammengeführt wurden. Die Verpflanzung hippokratischer Grundsätze in ein fernes Land war deshalb erfolgreich, weil der fruchtbare Boden dafür bereits durch die traditionelle Medizin der heiligen Texte, der Veden, geschaffen worden war. Das um lokale Elemente erweiterte griechische Medizinsystem stieß auf große Resonanz beim indischen Volk und den Ärzten, den Hakims, die an kaiserlichen Höfen, in Städten und auf dem Land medizinisch tätig waren und es auch heute noch sind.

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Aus der Zeitschrift: Zeitschrift für Komplementärmedizin 06/2018

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