• Muskuloskelettale Schmerzen

     

Wassergefilterte Infrarot-Hyperthermie – Lassen sich muskuloskelettale Schmerzen wegschmelzen?

Wassergefilterte Infrarot-Hyperthermie (wIRA) wird außerhalb der Onkologie seit etwa zwei Jahrzehnten v. a. für weichteilrheumatische Beschwerden und Arthrosen genutzt. Ein deutlicher Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Fibromyalgiesyndrom. Es stehen sowohl für lokale als auch für systemische Anwendungen mehrere erprobte und als Medizinprodukte zugelassene Geräte zur Verfügung.

Günstige Wirkungen von Wärme auf muskuloskelettale Schmerzen nutzten alle Heilkulturen, die schriftliche Überlieferungen oder anderweitige Nachweise hinterließen. Jedem Laien scheinen sie auch im Industrie- und IT-Zeitalter immer noch grundsätzlich plausibel. Genutzt wurden Sonnenwärme, heiße Quellen und verschiedenste erwärmt vorgefundene Peloide. Künstliche Substitute für diese natürlichen, unbelassenen Heilmittel erfolgten an Orten und / oder in Zeiten ihrer schlechten Verfügbarkeit von jeher durch Erwärmung von Luft, Wasser oder festen Substanzen, letztere selektiert durch eine möglichst hohe Wärmekapazität. Die Liste der so in die Therapie eingeführten Applikationsformen ist lang.

 

Die milde bis moderate („fever-range“) Ganzkörperwärmetherapie kann heute sowohl unter vollstationären, rehabilitativen, aber auch ambulanten Bedingungen mit kommerziellen Geräten durchgeführt werden. Der gesamte Zeitaufwand für die Durchführung beträgt je nach Zielsetzung und Belastbarkeit etwa 50 min und 3–4 h. Beide Gerätehersteller liefern Sonden und Displays für Rektal- und Axillartemperatur, Sauerstoffsättigung und Herzfrequenz zur Beobachtung des Therapieverlaufs mit. In der einen von zwei Realisierungen (IRA®1000, Von Ardenne Institut für Angewandte Medizinische Forschung GmbH, Dresden) liegt der von dorsal bestrahlte Patient in Rückenlage auf einem löcherigen Plastiktrapez und wird mit einer reflektierenden Folie abgedeckt, um die Einstrahlung durch Reflexion zu verstärken und Wärmeverlusten entgegenzuwirken. In der anderen (heckel-HT3000, Hydrosun Medizintechnik GmbH, Müllheim) liegt der Patient ebenfalls in Rückenlage auf einem konventionellen Klinikbett und wird von ventral innerhalb einer abgedeckten, reflektierenden Kabine bestrahlt. Der Kopf ist hier üblicherweise außerhalb des Bestrahlungsfeldes. Der letztere Hersteller bietet auch Einzelstrahler für den loko-regionären Einsatz an.

Dabei erscheint insbesondere die Behandlung weichteilrheumatischer und ausgewählter entzündlich rheumatischer Schmerzbilder besonders hoffnungsvoll, da die wIRA sicher und verträglich eine deutlichere Erwärmung erzielen kann als die bis dahin bekannte Oberflächenhyperthermie. Vorarbeiten stammen u. a. aus der Saunaforschung.   

 

Indikationen und klinische Forschung

Die serielle Anwendung einer Ganzkörperwärmetherapie im Intervall wurde von mehreren Autoren als erfolgversprechend hinsichtlich der Schmerzreduktion und der Auslösung adaptiver Prozesse beschrieben und bietet damit einen weiteren Therapieansatz für das Fibromyalgiesyndrom. Nach einer offenen Pilotstudie mit nur 11 Patienten wurden zwei größere randomisierte und eine nicht-randomisierte Studien veröffentlicht.

 

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Aus der Zeitschrift zkm Zeitschrift für Komplementärmedizin 03/2017

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