Implications in Medical and Dental Practices
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Die motorische Elektroneurografie ist die Bestimmung und Auswertung der elektrischen Antwort. Potenziale stimulierter Muskeln, die durch elektrische Reizung eines peripheren Nervs ausgelöst werden. Die motorische Neurografie ist neben der sensiblen Neurografie und der Elektromyografie eine wichtige Methode in der Abklärung von neuromuskulären Erkrankungen. Sie wird in der Routine meist durch Medizinisch- technische Assistentinnen oder Assistenten durchgeführt. Gut abgeleitete, reproduzierbare Potenziale sind die Voraussetzung für die ärztliche Befundung und richtige Interpretation im Kontext mit dem klinisch neurologischen Befund. In dem Beitrag sollen häufige Fehlerquellen erläutert und die Behebung der Ursachen erklärt werden.
Methode
Das Prinzip der motorischen Neurografie ist eine supramaximale elektrische Reizung eines motorischen Nervs und die Ableitung eines MuskelsummenaktionsPotenzials (MSAP) über einem von diesem Nerv innervierten Muskel.
Die elektrische Reizung erfolgt mit Oberflächenelektroden, am besten mit Metallelektroden, da diese hygienischer als Filzelektroden sind. Die Kathode (der Minuspol) wird in Richtung des abzuleitenden Muskels gerichtet und über dem Nerv aufgesetzt. Die Stimulationsdauer beträgt 0,2 ms und sollte möglichst nicht überschritten werden. Die Stimulationsintensität wird langsam gesteigert (in 3–5 mA Schritten) bis zur supramaximalen Stimulation. Dies bedeutet, dass 10–20% über dem Schwellenwert des maximal großen MSAP gereizt wird.
Die Ableitung erfolgt in der Regel ebenfalls mit Oberflächenelektroden, am besten als Klebeelektroden oder es können auch Metallelektroden mit Pflaster fixiert werden. Die Ableitelektrode wird über der Mitte des Muskels (Muskelbauch) geklebt. Die Referenzelektrode wird über einer elektrisch stummen Region, wie dem Sehnenansatz oder einem Knochenvorsprung platziert.
Zur Bestimmung der motorischen Nervenleitgeschwindigkeit (motorisch NLG) ist eine Stimulation des Nerven an 2 unterschiedlichen Punkten erforderlich, da die neuromuskuläre Überleitungszeit an der Endplatte sowie die Erregungsausbreitung im Muskel bei Stimulation des Nerven an einem Ort in die Latenz mit eingeht. Diese Zeiten sind jedoch nicht bekannt bzw. messbar.
Zur Berechnung der motorischen NLG wird die Strecke zwischen beiden Stimulationspunkten (Kathode) durch die Differenz der beiden Latenzen dividiert (motorische NLG=Strecke/Latenzdifferenz).
Die Erdelektrode sollte zwischen Ableit- und Reizelektrode positioniert werden.
Häufige Fehler der motorischen Neurografie
Häufige Fehler bei der motorischen Neurografie kommen sowohl bei der Stimulation als auch bei der Ableitung über innervierten Muskeln vor. Auch durch fehlenden oder fehlerhaften Einsatz der Erdelektrode oder zu geringe Hauttemperatur kann die Ableitung verfälscht werden. Weitere Fehler können bei der Bezeichnung und Messung der Potenziale auftreten.
Fehler bei der Stimulation
Die Stimulation mit ausreichender (supramaximaler), aber nicht zu hoher Intensität an richtiger Stelle ist für eine gute motorische Neurografie sehr wichtig. Folgende Fehler sind möglich:
Lesen Sie hier den ganzen Beitrag: Fehler bei der motorischen Neurografie
aus der Zeitschrift Klinische Neurophysiologie 03/2020
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Grundlagen, Befundung, Beurteilung und differenzialdiagnostische Abgrenzung
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