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Transiente globale Amnesie (TGA)
Bei der transienten globalen Amnesie (TGA) handelt es sich um eine vorübergehende, akut auftretende Gedächtnisstörung mit antero- und retrograder Amnesie für die Dauer von bis zu 24 Stunden ohne Bewusstseinsminderung oder weitere neurologische Ausfälle. Typisches Merkmal der TGA sind umschriebene hippokampale Läsionen in der Kernspintomografie, die am zuverlässigsten mit ca. 24 Stunden Latenz zur Episode nachgewiesen werden können.
Historie und Epidemiologie der transienten globalen Amnesie
Trip Gabriel, ein amerikanischer Journalist, ist 61 Jahre alt, als er am 27. Juni 2015 in einem Kernspintomografen zu sich kommt und sich fragt, wie er dorthin gekommen ist. Kurze Zeit darauf, in seinem Krankenhauszimmer, findet er eine Post-it-Notiz von seiner Frau, auf der steht:
You have a condition called transient global amnesia. It will last HOURS, not DAYS. You’re going to be fine. Your MRI scan was clear. You sailed today and drove yourself home. The neurologist says your prognosis is GREAT. You have not had a stroke! There will be no permanent damage.
Die transiente globale Amnesie (TGA) ist ein hochinteressantes und noch nicht komplett verstandenes Krankheitsbild der klinischen Neurologie. Eine italienische Studie aus dem Jahr 2014 gibt die jährliche Inzidenz der TGA mit 6,4/100 000 Einwohner an. Verschiedene Studien konnten keine einheitliche Geschlechterverteilung nachweisen, wohl aber ein häufigeres Auftreten in der 5. und 6. Lebensdekade.
Die klinische Phänomenologie der TGA ist schon seit den 1960er-Jahren im Detail anhand zahlreicher Kasuistiken und Fallserien beschrieben, allerdings werden immer noch zahlreiche Fallbeispiele veröffentlicht, die die Faszination dieser Störung in der klinischen Neurologie widerspiegeln. Im Jahr 1985 veröffentlichte Caplan die erste klinische Definition des Syndroms im „Handbook of Clinical Neurology“. Demzufolge müssen die folgenden vier Kriterien erfüllt sein, um die Diagnose einer TGA stellen zu können:
- Der Beginn der TGA muss von einem Beobachter bezeugt sein.
- Die Untersuchung des Patienten muss weitere neurologische Symptome ausschließen, die auf eine andere Ursache der Amnesie deuten könnten.
- Die Amnesie darf nicht von weiteren neurologischen Symptomen begleitet oder gefolgt werden.
- Die Amnesie muss sich zurückbilden.
Die durch Hodges und Warlow im Jahre 1990 veröffentlichte Modifikation der diagnostischen Kriterien (s. Übersicht) besitzt bis heute Gültigkeit und wird im klinischen Alltag angewandt.
PRAXIS
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Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier: Klinik, Diagnostik und Pathophysiologie der transienten globalen Amnesie (TGA)
Aus der Zeitschrift: Neurologie up2date 03/2020

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