Klinische Untersuchung des Hüftgelenks und des Beckengürtels
Beschwerden im Bereich des Hüftgelenks sind ein häufiger Grund für die Vorstellung beim Orthopäden und Unfallchirurgen. Erst durch die gezielte Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung kann das breite Spektrum möglicher Differenzialdiagnosen eingegrenzt und in Richtung einer Verdachtsdiagnose gelenkt werden. Die bildgebende Diagnostik schließt sich an. Therapeutische Schlüsse können erst in Zusammenschau von klinischem und bildgebendem Befund gezogen werden. Dieser Artikel thematisiert die strukturierte Anamneseerhebung und die klinische Untersuchung des Hüftgelenks.
Im Rahmen dieses Beitrags werden die strukturierte Anamneseerhebung und die für häufige Erkrankungen des Hüftgelenks und der umliegenden Strukturen typischen Beschwerden und Untersuchungstechniken beim Erwachsenen dargestellt. Bei Verletzungen bzw. hüftgelenknahen Frakturen ergeben sich zwangsläufig schmerzabhängige Modifikationen des Untersuchungsgangs.
Die standardisierte Untersuchung des Hüftgelenks und des Beckengürtels beinhaltet die Inspektion, Palpation, Prüfung des Bewegungsumfangs und die Durchführung spezieller Funktions- und Provokationstests. Grundsätzlich sollte die Untersuchung immer an der nicht betroffenen Extremität begonnen werden. Dies verhindert eine schmerzreflektorische Anspannung schon zu Beginn der Untersuchung und fördert das Vertrauen des Patienten in den Untersucher.
Es schließt sich eine bildgebende Diagnostik an. Erst in Zusammenschau von klinischem und bildgebendem Befund können therapeutische Schlüsse gezogen werden. Die Therapie darf nie am bildgebenden Befund allein ausgerichtet sein, weil dieser zum Beschwerdebild des Patienten durchaus diskordant sein kann.
Grundsätzliches zur Untersuchung des Hüftgelenks und des Beckengürtels:
- Schmerzabhängige Modifikationen des Untersuchungsgangs können ggf. notwendig werden.
- Untersuchung an der nicht betroffenen Extremität beginnen.
- Erst in Zusammenschau von klinischem und bildgebendem Befund können therapeutische Schlüsse gezogen werden.
- Therapie nie am bildgebenden Befund allein ausrichten, denn das Beschwerdebild des Patienten kann zum bildgebenden Befund diskordant sein.
- Nichtinvasive vor invasiver Diagnostik.
Der Untersuchungsablauf am Hüftgelenk und Beckengürtel gehorcht dem Prinzip „Nicht invasive vor invasiven Diagnostiken“:
- Anamnese
- Inspektion
Gangbild
Beurteilung der Becken- und Wirbelsäulenstatik
Weichteile - Palpation
- Untersuchung des Bewegungsumfangs
- Prüfung von Neurologie und Durchblutung
- spezielle Provokationstests
- bildgebende Untersuchung
- ggf. invasivere Untersuchungsverfahren, z. B. Gelenkpunktion, -infiltration
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Klinische Untersuchung des Hüftgelenks und des Beckengürtels.
Aus der Zeitschrift Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 3/2014.
