Die Frage, ob die Begleitung Sterbender zur Arbeit eines Osteopathen gehört, habe ich mir als junge Osteopathin nicht gestellt. Ja, das Sterben gehört grundsätzlich zum Leben dazu, aber was hatte das mit meiner Arbeit zu tun?
Inspiriert durch Michael A. Lanesʼ Publikation aus dem Jahr 1918 möchte ich hier Stills grundlegenden philosophischen und wissenschaftlichen Ansatz als Ausgangspunkt zur Weiterentwicklung der Definition der Osteopathie nutzen.
Meistens kommen Patienten mit langjährigen oder chronischen Beschwerden in die Praxis. Als Osteopathen versuchen wir, diesen auf den Grund zu gehen und Bereiche, in denen sich die Gesundheit und Potency nicht mehr frei ausdrücken können, zu befreien.
Wenn wir auf das Gewebe Druck oder Zug ausüben, haben wir häufig gar keine Vorstellung von all den Mechanismen, die unter unseren Händen ablaufen. Am Beispiel des Entzündungsprozesses wollen wir aufzeigen, welche Ebenen unsere Hände beeinflussen können.
Frau in der osteopathischen Praxis gerecht zu werden, ist ein komplexes Unterfangen. Dieser Beitrag will Forschungsergebnisse, biologische und soziale Komponenten sowie osteopathische Zugänge in Kontext zueinander stellen.
Qualität und Informationsgehalt palpatorischer Befunderhebung sind abhängig von der Bereitschaft, subjektive, sich aus Transsensus und nonverbaler Interaktion ergebende Informationsebenen ernst zu nehmen und zu erschließen.
Am Beispiel der neurolympathischen Reflexzonen für Ohr und Auge stellt der Beitrag anatomisch-physiologische Überlegungen an und interpretiert mögliche Wirkungsweisen der durch sanfte Entlastungspalpation und Mobilisation behandelten Punkte.
Diese Beispielfälle der Rechtsprechung und Konsequenzen der Scheinselbstständigkeit sollen die praktischen Konsequenzen verdeutlichen. Neben der Möglichkeit einer Statusfeststellung werden außerdem die verschiedene Lösungsmöglichkeiten diskutiert.
Die Osteopathie wird häufig in physischen Begriffen definiert, so als würde es nur um die Beziehung zwischen Struktur und Funktion gehen. Doch Erfahrung der meisten Osteopathen zeigt, dass wir im Grunde daran arbeiten, Wohlbefinden wiederherzustellen.
In der Osteopathie wird der Begriff Viszera im engeren Sinne für Hohlorgane und im weiteren Sinne für innere Organe verwendet. Meist erfolgt heute keine klare Unterscheidung mehr zwischen Viszera und inneren Organen.