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Depressive Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter
Depressive Störungen zählen zu den häufigsten psychiatrischen Krankheitsbildern und zeigen ihren Ursprung vielfach bereits im Kindesalter. Das klinische Bild kann sich jedoch deutlich von dem Erwachsener unterscheiden. Der Artikel gibt einen Einblick in Störungsbild, altersspezifische Symptomatik sowie diagnostische Herangehensweisen und Behandlungsansätze depressiver Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.
Häufigkeit und Verlauf
Depressive Störungen im Kindes- und Jugendalter stellen für die Betroffenen ein erhebliches Entwicklungsrisiko dar. Prävalenzraten variieren je nach Erhebungsart, Klassifikationssystem und untersuchter Stichprobe. In der bundesweiten BELLA-Studie zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in der Allgemeinbevölkerung zeigten sich bei 5,4 % der Kinder und Jugendlichen zwischen 7 und 17 Jahren Anzeichen für eine depressive Störung. Die Häufigkeit einer diagnostizierbaren Erkrankung reicht von 0,5–2,1 % im Vorschulalter bzw. bis zu 3,4 % im Grundschulalter, während sich je nach Studie im Jugendalter Prävalenzen zwischen 3,2 % und 8,9 % finden lassen. Während das Geschlechterverhältnis vor der Pubertät ausgeglichen ist, sind ab der Adoleszenz mehr Mädchen betroffen. Die Häufigkeit steigt bei beiden Geschlechtern ab dem Jugendalter deutlich an. Man geht davon aus, dass jeder 10. Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr bereits eine depressive Episode erlebt hat. Depressive Störungen im Kindesalter zeigen höhere Remissionsraten als im Erwachsenenalter bei einer mittleren Dauer von 7–9 Monaten. Jedoch kommt es im Kindes- und Jugendalter innerhalb von 5 Jahren in bis zu 72 % der Fälle zu Rezidiven. Betroffene haben ein deutlich erhöhtes Risiko, auch als Erwachsene unter Depressionen zu leiden.
MERKE |
Ätiologie
Die Entstehung depressiver Störungen wird als Zusammenspiel genetischer, neurobiologischer, persönlicher, sozialer und familiärer Faktoren angesehen („multifaktorielle Genese“).
Auf neurobiologischer Ebene wird ein gestörter Neurotransmitterhaushalt mit der Entwicklung depressiver Störungen in Zusammenhang gebracht. Im Sinne der sogenannten Serotonin-Mangel-Hypothese erachtet man eine unzureichende Verfügbarkeit des Botenstoffs Serotonin als mitursächlich für die Genese depressiver Erkrankungen und somit für eine erhöhte Vulnerabilität der Betroffenen. Auch andere Transmitter wie Noradrenalin oder Dopamin zeigten eine Assoziation zu depressiven Symptomen und konnten bereits in der Behandlung genutzt werden. Darüber hinaus gibt es Befunde, die eine gestörte Regulation der Hypothalamus-Hypophysen-Achse mit erhöhter Cortisolsekretion bei Betroffenen nahelegen.
MERKE Depressive Störungen zeigen eine deutliche familiäre Häufung. |
Die Erblichkeit der Depression, insbesondere bei schweren Formen und frühem Beginn, wird mit bis zu 50–70 % angegeben. Aber auch Verwandte ersten Grades wie beispielsweise Geschwister von Erkrankten weisen ein mindestens 3-fach erhöhtes Risiko auf, ebenfalls eine unipolare depressive Erkrankung zu entwickeln. Im Fall der bipolaren affektiven Erkrankungen sind die Raten sogar noch höher.
Lesen Sie hier den ganzen Beitrag: Depressive Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter
aus der Zeitschrift PSYCH up2date 02/2020
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