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Update – Interventionelle Kinderkardiologie
Die interventionelle Kinderkardiologie ist zunehmend in den Alltag der Klinikroutine integriert. Bei vielen Herzfehlern gehören interventionelle Verfahren mittlerweile zum Goldstandard. Dieser Beitrag stellt die derzeitigen Standardmethoden und häufigsten Einsatzgebiete der interventionellen Kinderkardiologie vor und geht auf deren aktuelle Limitationen sowie zukünftige Entwicklungen ein.
Im Jahr 1956 erhielten Werner Forßmann, Dickinson Woodruff Richards und André Counard für die Entwicklung der Herzkatheterisierung (HK) den Nobelpreis für Medizin. Bis in die 1980er- und 1990er-Jahre blieb diese Untersuchungsmöglichkeit jedoch vorwiegend der reinen Diagnostik vorbehalten. So wurden noch Mitte der 1990er-Jahre lediglich 20% der HKs zu therapeutischen Zwecken und 80% zur Diagnostik angeborener Herzfehler eingesetzt. Seither hat die interventionelle Kinderkardiologie einen großen Wandel vollzogen. Während die Diagnostik mehrheitlich durch nichtinvasive Verfahren – wie verbesserte Echokardiografie und Magnetresonanztomografie (MRT) – abgelöst wurde, gewann ihr Stellenwert in der Therapie angeborener Herzfehler stetig an Bedeutung. Mit der Möglichkeit der
- Ballonatrioseptostomie (BAS)
- Ballondilatation zur Behandlung von Klappenstenosen und dem
- Einsatz der ersten interventionellen Verschlusssysteme
wurde die interventionelle Kinderkardiologie zunehmend in den Alltag der Klinikroutine integriert. In vielen Zentren sind mittlerweile die durchgeführten Katheterinterventionen im Kindesalter zahlreicher als die Herzoperationen. Therapeutische Interventionen machen in modernen Zentren zumeist 60 – 80% aller HKs aus. Bei vielen Herzfehlern gehört die interventionelle Therapie mittlerweile zum Goldstandard. Perkutane Eingriffe zeigen
- ein geringeres Morbiditätsrisiko
- weniger Komplikationen
- eine kürzere Verweildauer im Krankenhaus
- einen reduzierten Bedarf an Blutprodukten
- geringere Behandlungskosten
als vergleichbare chirurgische Therapien. Auch die Entwicklung auf dem Gebiet der eingesetzten Materialien und Techniken schreitet kontinuierlich fort, sodass sich dem Katheterarzt stetig neue Einsatzmöglichkeiten erschließen.
Die hier vorgestellten Therapieempfehlungen decken sich mit den Standards, die regelmäßig von der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) in den Leitlinien abgedruckt werden.
Grundlagen
Vorbereitung einer Herzkatheter-Untersuchung
Eine sorgfältige Vorbereitung vor einer geplanten Intervention ist – analog zur Planung einer Operation – unabdingbar. Hierzu gehören folgende Vorbereitungen bzw. Untersuchungen:
- Organisation der vorhandenen Unterlagen, insbesondere
- alte Briefe
- OP-Berichte
- Herzkatheter-Berichte
- alte Bildgebung (MRT, CT)
- Einbestellungsdetails, etc.
- Besprechung und Klärung der Indikation
- allgemeine Aufnahmeuntersuchung, insbesondere
- neurologischer Status
- klinischer Ausschluss einer Infektion
- klinischer Ausschluss von Gerinnungsleiden
(Petechien, Hämatome)
- Pulsstatus bzw. Gefäßstatus
- Pulsoxymetrie
- Blutdruckmessung (RR) an allen 4 Extremitäten
- aktuelle Echokardiografie, d. h. jünger als 2 – 3 Monate
- Anlage eines peripheren Zugangs – i. d. R. erübrigt sich die früher übliche Routineblutentnahme
Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Update – Interventionelle Kinderkardiologie
Aus der Zeitschrift: Pädiatrie up2date 03/2017

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