Desinfektion vor Blutzuckermessung

Wie ist eine fachgerechte BZ-Messung durchzuführen? Soll die Haut vor dem Einstechen desinfiziert werden?





CNE Expertin Sandra Bensch antwortet:

Der/die PatientIn soll vor der BZ-Messung ihre Hände waschen. Nach Vorbereitung der Utensilien durch die Pflegende wird die vorgesehene Einstichstelle desinfiziert und die Einwirkzeit abgewartet. Der erste gewonnene Blutstropfen wird verworfen. Das erscheint alles sehr logisch. Gleichwohl wird Ihre Frage „Desinfektion vor BZ-Messung, ja/nein?‘“ bereits seit Jahrzehnten diskutiert.

Die Fakten sind klar: Es handelt sich um einen invasiven Eingriff. Um das Infektionsrisiko zu minimieren, muss desinfiziert werden. Um einen möglichst realen Testwert zu erhalten, wird der erste Blutstropfen nach der Desinfektion verworfen. Was sagen die, die nicht desinfizieren (wollen) und gleich „zustechen“?
„Man verwirft ja den ersten Blutstropfen und erhält dann den realen Wert.“ Was zu beweisen wäre. Allerdings wäre dann nichts zur Infektionsreduktion im subkutanen Gewebe getan.
Hecht (o. J.) führt als Fehlerquellen bei der BZ-Messung u. a. folgendes auf: „Ungewaschene Hände und feuchte Finger, an denen zuckerhaltige Speisereste oder Reste von Desinfektionsmitteln etc. anhaften könnten“.

Schlussendlich empfehle ich: Der/die PatientIn sollte vor der Blutzuckermessung die Hände waschen und abtrocknen (bei geheingeschränkten Patienten sollte der feuchte Waschlappen gereicht werden), die Pflegende sollte die Einstichstelle desinfizieren und unbedingt die Einwirkzeit (i. d. R. 30 sec) beachten.
Gleichzeitig möchte ich darauf hinweisen, dass es weitere Messfehlerquellen gibt, unter anderem die inkorrekte Handhabung des Teststreifens oder eine Bias-Produktion im Messgerät selbst.
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