• Granny-Nanny

     

Granny-Nanny in Neuseeland

„Der kürzeste Weg zu sich selbst, führt einmal um die Welt“ – mit diesem Zitat ermögliche ich mir meine Weltreise. Schon 11 Monate bin ich mit meinem 11 Kilo schweren Rucksack unterwegs.

Anfang Dezember 2019 ging es von Santiago de Chile über den Pazifik nach Auckland – Neuseeland. Neuseeland besteht aus 2 Hauptinseln, der Nord- und der Südinsel, und hat gerade mal 4,8 Millionen Einwohner. Die abwechslungsreiche Landschaft mit ihren Vulkanen und Vergletscherungen habe ich mehrere Monate mit meinem Campingbus erobert, den ich in Auckland gekauft und liebevoll Johnny getauft habe. Manchmal holte ich mein Surfbrett vom Dach, um auf den Wellen zu reiten, ich bin für Hummer getaucht, habe Miesmuscheln bei Ebbe gesammelt, Kiwis gepflückt oder einfach in den Tag hinein gelebt. Kontakt zu Freunden und Familie hatte ich wegen der Zeitverschiebung von 12 Stunden kaum und die meiste Zeit sowieso kein Netz. Ende März wollte ich dann nach Vietnam weiterreisen, weshalb ich nach 3 Monaten nach Auckland zurückkehrte, um meinen Campingbus wieder zu verkaufen. In Auckland angekommen, habe ich Johnny aufgehübscht und Autoflohmärkte besucht – ohne Erfolg. Als schließlich die Nachrichten über den Ausbruch der Corona-Pandemie und das Einreiseverbot für Touristen nach Neuseeland zu mir durchgedrungen sind, kapierte ich, warum ich Johnny nicht verkauft bekam. 2 Wochen später wurden dann meine Flüge nach Asien gestrichen. Mit 2 Infizierten war COVID-19 in Neuseeland aber vorerst kein großes Thema. Ich hatte großes Glück, dass ich ein Work and Holiday-Visum vorweisen konnte, das 1 Jahr lang gültig ist. So schnell es ging, habe ich mich nach einem Job in Auckland umgeschaut,da ich ja nicht wusste, wie sich die Lage entwickeln würde. Meine 1. Bewerbung ging an folgende Stellenausschreibung: „Post OP-Granny-Nanny gesucht: 72-jährige Frau (Susie) benötigt nach doppelter Knieprothesen-OP mit dementem Ehemann (John) und Hund (Coco) häusliche Unterstützung für mindestens 2 Monate“. Kurz darauf habe ich mich mit dem Sohn des Ehepaars getroffen, um alles ausführlich zu besprechen. Und schon am nächsten Tag bin ich bei Susie und John (in mein eigenes Zimmer) eingezogen, worüber ich mich nach 3 Monaten Camping riesig freute. Auch der herzliche Empfang der beiden tat mir gut. Susie wurde am 7. Post-OP-Tag aus dem Krankenhaus nach Hause entlassen. Sie erhielt regelmäßig Krankengymnastiktermine, zu denen man sie fahren musste. Ein Rehaaufenthalt wird in Neuseeland nicht angeboten und die Wundversorgung vom Hausarzt weitergeführt. Vom Staat wurde eine Haushaltshilfe gestellt, die 1 bis 2 Stunden am Tag kam. Ich hingegen war für 1 Monat – bei Bedarf auch länger – privat engagiert und ging Susie rund um die Uhr zur Hand. John kann seine Frau nur eingeschränkt unterstützen, da er vor 5 Jahren an Demenz erkrankte. Er ist aber körperlich fit und kann größtenteils für sich selbst sorgen. Susie und John haben Kinder und Enkelkinder, die sich rührend um sie kümmern. Das Ehepaar lebt mit Coco, einem kleinen Terrier, am Rande von Auckland in einem ruhigen Naturreservoir, nur 2 Kilometer vom Strand entfernt. > Corona und ein Sturz ändern alles Schnell habe ich mich in den Alltag eingefunden: Ich half im Haushalt, ging mit dem Hund spazieren und einkaufen, bereitete das Essen zu, kümmerte mich um die Medikamentengabe, machte mit Susie täglich ein Gehtraining und abendliche Massagen und führte mit beiden lange Gespräche. Aufgrund meiner 5-jährigen Erfahrung in der Endoprothesen-Klinik in Hamburg konnte ich gute Tipps geben. Völlig unerwartet kam es dann zu meinem Sturz, als ich mit dem Hund spazieren war. In der steilen Hofeinfahrt zum Haus hin bin ich gestolpert und auf meinen linken Ellenbogen gefallen. Dass ich mir auch die Schulter verletzt hatte, machte sich erst am nächsten Morgen bemerkbar. Mit starken Schmerzen fuhr ich schließlich in die Notaufnahme einer Klinik, wo ich zum Glück nicht lange warten musste – um mich herum saßen viele hustende Menschen, die auf Corona getestet werden sollten. Eine Krankenschwester stellte sich mir vor; sympathisch war mir, dass sie mich mit meinem Vornamen ansprach.

 

Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier Granny-Nanny in Neuseeland

Aus der Zeitschrift: CNE.magazin 04/2020

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