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Kein Kinderkram
Anders als mit Erwachsenen ist die Arbeit mit kranken Kindern, von klein bis groß. Zu den verschiedenen Dimensionen kommen die unterschiedlichen Ansprüche. Ein Jugendlicher möchte nicht wie ein Kind behandelt werden. Besorgte Eltern begleiten ihre Kleinen. Sie würden sich lieber selbst auf den OP-Tisch legen und anstelle ihres Kindes eine Operation durchführen lassen. Vielseitig und zeitintensiv sind die Aufgaben der Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger.
Ein Clown mit gelber Mütze, obenauf thront in Orange die Bommel – ein Marienkäfer in blauen Hosen, rotem, schwarzgetupftem Umhang, und eine purpurrote Tulpe mit dunkelgrünen, spitzen Blättern drehen sich an Fäden unter der Decke eines Stationsflurs. Die Wände leuchten in gelber, oranger und blauer Farbe. Alle roten Türen stehen offen. Ein kleiner Junge flitzt vorbei. Aus einem Raum dringt der Gesang von sechs Frauen und Männern: „Happy birthday to you.“ Die Ecke des Patientenzimmers schmückt ein hellgrüner Stuhl. Halbrund um das Bett versammelt, trällern Pflegekräfte und Ärzte ihr Ständchen. Ein rothaariger Junge mit Gipsarm steht lächelnd neben seinem Bett. Hastig reißt er mit einer Hand das Geschenkpapier um einen Plastik-Fußballspieler auf.
Solche Szenen gehören zum Berufsalltag der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Martina Weil. Sie arbeitet seit 20 Jahren auf der kinderchirurgischen Station der Universitätsmedizin Mainz. Auf ihrer Station versorgt sie Kinder und Jugendliche im Alter von null bis zum Erwachsenenalter mit Diagnosen, wie Hämangiom, Trichterbrust, Leisten- oder Nabelhernie, Appendizitis, unklarer Bauchschmerz, angeborene Fehlbildung, darunter Hypospadie (→ siehe Info), Morbus Hirschsprung (→ siehe Info) oder Ösophagusatresie (→ siehe Info) und verunfallte Kinder mit stumpfem Bauchtrauma, Commotio cerebri, Frakturen oder Verbrühungen. Sowohl ambulante als auch stationäre Patienten kommen vor und nach der Operation auf diese Station.
Richtiger Umgang mit kleinen Kindern
Ein vierjähriges Kind wird für eine Operation aufgenommen. Es steht aufgeregt neben der besorgten Mutter oder dem aufgewühlten Vater vor dem Stationszimmer. Wie reagiert eine versierte Kinderkrankenpflegekraft? Sie spricht das Kind an. Wenn es ein Stofftier in der Hand hält, nimmt sie darauf Bezug, erklärt Weil: „Wen hast Du mitgebracht, wer ist das? Wie heißt es?“ Ohne Puppe oder Bären im Arm bieten, je nach Alter, der Kindergarten oder die Schule ein vortreffliches Gesprächsthema. Weil gibt ein Beispiel: „Du gehst bestimmt in die Igelgruppe.“ Dann klären Kinder die Schwester darüber auf, dass sie in der Bärengruppe sind. Im Fundus der Station gibt es viele Tiere, die quietschen oder singen, sie bieten sich bei schlechter Laune als Ablenkungsmanöver an. Spielerisch sind Kinder gut zu erreichen. Dann ist schnell das Eis gebrochen. Neben den Kindern fassen auch die Eltern Vertrauen und werden ruhiger,wenn sie feststellen, dass die Pflegekraft kompetent mit ihrem Kind umgehen kann.
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