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Lagerungszeiten von flexiblen Endoskopen – Mut zur Lücke

Die Literatur beschreibt nosokomiale Übertragungen durch Endoskope von Hepatitis B, Hepatitis C, Salmonellen, Mykobakterien, Pseudomonaden, Helicobacter pylori, Protozoen, Pilzen und Würmern. Ebenfalls wird von Outbreaks mit multiresistenten Erregern durch kontaminierte Duodenoskope berichtet.

In der Schweizerischen Nationalen Strategie zur Überwachung, Verhütung und Bekämpfung von healthcare-assoziierten Infektionen (HAI) ist beschrieben, dass durch die allgemeine Entwicklung der Medizintechnologie und der damit verbundenen Möglichkeit neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren bei invasiven Eingriffen das Risiko für eine HAI zunimmt. Der Umgang mit flexiblen Endoskopen gehört dazu. Nationale und internationale Fachgesellschaften reagieren darauf in Form von Leitlinien und Empfehlungen und schreiben darin die Hygieneanforderungen beim Umgang mit flexiblen Endoskopen vor. Diese dienen zur Qualitätsverbesserung der Hygiene in der Endoskopie zum Schutz der Patienten und des Personals. Sie führen dazu, dass definierte Arbeitsabläufe, Hygienestandards und Kontrollen sowie die Qualifikation des Personals einen erheblichen positiven Einfluss auf die Verbesserung der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität haben. Die Fachgesellschaften sind darin einig, dass der Gesamtprozess der Aufbereitung von Endoskopen standardisiert ablaufen sollte, wozu auch Lagerungszeiten und Lagerungsbedingungen gehören.

Diverse Aspekte im Handling von Endoskopen sind relevant für die Infektionsprävention; einige Fragen sind bisher jedoch ungeklärt. Bei der Abgabe einer einheitlichen Empfehlung zu Lagerungszeiten spielen zu viele Einflussfaktoren eine Rolle, die eine (Re)Kontamination des Endoskops zur Folge haben. Wo Empfehlungen fehlen, können zum Beispiel Berater für Infektionsprävention (Hygienefachkräfte) Fehlerquellen, die zu Hygienefehlern führen, identifizieren und gegebenenfalls individuelle Empfehlungen für eine Abteilung aussprechen. Diese hausinternen Empfehlungen können durch eigene Prozessbeobachtungen und Datenanalysen untermauert werden. Der Leser soll ermutigt werden, dort, wo die Evidenz noch fehlt, das häufig ungenutzte Potenzial seiner «Datenfriedhöfe» selbst in die Hand zu nehmen und im Idealfall seine Erkenntnisse daraus zu publizieren.

Ziel

Ziel dieser Arbeit ist es, aufzuzeigen, wie eine Analyse klinikinterner Daten von mikrobiologischen Kontrollen an flexiblen Endoskopen verbunden mit Expertenabschätzungen zur Abgabe einer Empfehlung zu Lagerungszeiten von flexiblen Endoskopen geführt hat. Derzeitige Lücken in der Literatur aufgrund mangelnder Datenlage konnten dadurch überbrückt werden.

Methoden

Literaturrecherche
Es wurde in Medizinischen Datenbanken (MEDLINE/PUBMed, CINAHL, Cochrane Library), auf Webseiten von staatlichen Institutionen und Fachgesellschaften (BAG, CDC, Swissnoso, RKI, AWMF, ESGENA, SGGSSG) in Normen und Gesetzen (ISO-Normen, MPV-Gesetz) nach Empfehlungen zu Lagerungszeiten und Lagerungsbedingungen von Endoskopen gesucht.

Interne Datenanalyse mikrobiologischer Proben an Endoskopen
In der Schweiz gibt die „Schweizerische Richtlinie zur Aufbereitung flexibler Endoskope und deren Zubehör“ eine standardisierte Vorgehensweise zur mikrobiologischen Kontrolle von flexiblen Endoskopen nach DIN EN ISO15883-4 vor. Diese lehnt sich an die Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut (RKI) an. Im Rahmen einer Diplomarbeit der Autorin wurde die Kontaminationsrate von hausinternen mikrobiologischen Proben von flexiblen Endoskopen analysiert und mit verschiedenen Variablen zu Lagerungszeiten und Lagerungsbedingungen verglichen. Die Arbeit sollte helfen, Antworten auf Fragen zu finden, die sich wahrscheinlich jeder Endoskopanwender schon einmal gestellt hat: Ist ein Endoskop in einem Trockenschrank seltener kontaminiert als in einem normalen Schrank? Spielt es hinsichtlich Kontaminationsrate eine Rolle, um welchen Endoskoptyp oder welche Endoskopfamilie es sich handelt? Ist zum Beispiel ein Bronchoskop seltener kontaminiert als ein Duodenoskop oder Koloskop? Und sind Endoskope, die in der Zentralsterilisation aufbereitet werden, sauberer als bei Aufbereitungen in anderen Abteilungen? Und nicht zuletzt, gibt es einen Zusammenhang zwischen der Länge der Lagerungszeit und der Anzahl der Kontaminationen?

Lesen Sie den gesamten Beitrag hier Lagerungszeiten von flexiblen Endoskopen – Mut zur Lücke

Aus der Zeitschrift Endo-Praxis 01/2019

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