• Personalplanung

     

Pflegeleistungen auswerten und vergleichen

Mit INPULS® standen der Charité 2016 erstmals genaue Daten zum tatsächlichen Pflegeaufwand auf den Intensivstationen zur Verfügung. Im nächsten Schritt ging es darum, diese auszuwerten und miteinander zu vergleichen – um daraus letztendlich eine angemessene Personalbesetzung abzuleiten.

Alle Intensivpflegeeinheiten der Charité – Universitätsmedizin Berlin nutzen nur noch ein Patientendatenmanagementsystem (PDMS), das fächerübergreifend identisch in seiner Oberflächenstruktur ist. Pflegeplanung und Dokumentation der durchgeführten Pflegemaßnahmen erfolgen einheitlich unter Nutzung der NANDA Pflegediagnosen, die verpflichtend anzuwenden sind. Die vier Punkte

  • ein Dokumentationssystem
  • vereinheitlichte PDMS-Struktur
  • einheitliches Pflegeplanungstool
  • standardisierte (modulare) Dokumentation im Pop-up-Design sowie Text- und Planungsbausteine (für alle im PDMS dokumentierenden Berufsgruppen)

waren entscheidende Voraussetzungen, um Pflegeleistungen in den Intensivstationen in gleicher Weise dokumentieren, ableiten, auswerten und miteinander vergleichen zu können.

Nach der Entscheidung zur Einführung des Leistungserfassungssystems INPULS® im Jahr 2015 wurden erste technische Schritte zur Integration in das bereits bestehende PDMS umgesetzt. Zur Abbildung der retrospektiv erhobenen Pflegekategorie (PK) ist zusätzlich ein Pflichtfeld zur Angabe des numerischen Werts und ein Zusatzfeld für die Begründung der Einstufung geschaffen worden. Dieses Feld wird von den Pflegenden jeweils nach Mitternacht (für den Vortag) oder zeitnah im Verlauf eines Behandlungstags, z. B. bei Verlegung, Entlassung oder Tod eines Patienten, ausgefüllt.

Der Einsatz eines elektronischen PDMS bietet die Möglichkeit der Ablage einer Vielzahl von pflegerisch und ärztlich erhobenen Daten, die in der täglichen Patientenversorgung anfallen. Somit sind ein direkter Zugriff und die Auslesung aller Daten zur zentralen Auswertung wesentlich leichter möglich als bei einer Papier-gestützten Dokumentation.

Erstmals Daten zum Pflegeaufwand auf den Intensivstationen der Charité

Bis zur Einführung von INPULS gab es keine Möglichkeit, eine Aussage über reine Pflegeaufwände von Patienten der Intensivstationen der Charité zu treffen.

TISS (Therapeutic Intervention Scoring System), SAPS (Simplified Acute Physiology Score), SOFA (Sequential Organ Failure Assessment) etc. fanden und finden systematisch Anwendung und sind fester Bestandteil täglicher Erhebungen im Rahmen der Dokumentation, zur Beschreibung der Fallschwere, auf den Intensivstationen. Allerdings unterliegen sie alle einem Mangel, wenn sie zur Aufwandsmessung oder der Abbildung von Personalbedarfen herangezogen werden. Sie bilden pflegerische Leistungen nur indirekt oder gar nicht ab. Selbst bei separater Betrachtung von Zusatzaufwänden wie Transporten, Isolationsmaßnahmen, Mobilisations- und Transferhäufigkeiten etc. war eine Aussage zum Pflegeaufwand oder zu einer notwendigen pflegerischen Personalstärke pro Tag, pro Schicht oder pro durchschnittlichem Betrachtungszeitraum nur sehr eingeschränkt möglich. Aufwände zu Hygienemaßnahmen, Sterbebegleitung oder Angehörigenbetreuung fehlen gänzlich in der Betrachtung. Administrative Tätigkeiten, die zwangsläufig auf jeder Station, in jeder Versorgungs- und Pflegeeinrichtung stattfinden müssen, werden ebenfalls durch keines der oben genannten Systeme berücksichtigt. Sogenannte Stundenfälle, also Patienten, die nur für Stunden eine Intensivversorgung oder Überwachung benötigten, fielen in der Vergangenheit gänzlich durch die Raster der Scoring- und Aufwandsmesssysteme.

Lesen Sie den gesamten Beitrag hier Pflegeleistungen auswerten und vergleichen

Aus der Zeitschrift intensiv 02/2019

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