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Schlüssel zu Gefühlen
Beziehungen zu demenzkranken Patienten aufzubauen und diese emotional zu erreichen, ist manchmal gar nicht so einfach. Wir stellen Ihnen zwei unterschiedliche Ansätze vor, mit denen Sie kommunikative Brücken zu Ihren Patienten bauen und so den Kontakt intensivieren können: die Musiktherapie und den Hundebegleitdienst.
Musiktherapie: Wotan rappt in Walhalla
Ich habe mich zum Wintersemester in der Uni Hamburg angemeldet. Das Kontaktstudium für ältere Erwachsene ermöglicht ein reines Neigungsstudium und ich will meiner Neigung zur Musik etwas mehr Raum geben. Der Kurstitel „Wotan rappt in Walhalla“ erscheint mir vielversprechend.
„Nun“, fragt die Dozentin die Studierenden am ersten Vorlesungstag, „warum sind Sie hier, und was erwarten Sie von dem Seminar?“. Ich komme dran, fange an zu erzählen, gerate in Fahrt und schwärme von der Wirksamkeit der Musiktherapie bei demenzkranken Menschen. „Das ist ja spannend“, meint die Dozentin, „halten Sie doch mal einen Vortrag über Musiktherapie“. Das habe ich nun von meiner Schwatzhaftigkeit.
Ich beschließe, eine mir bekannte Musiktherapeutin aufzusuchen und mir die Sache genau erklären zu lassen. Bis dato sah für mich Musiktherapie nach gemeinsamem Singen und Musizieren aus, und das therapeutische Ziel war die daraus gewonnene Lebensfreude und Selbstbestätigung.
Die Musiktherapeutin Inga Auch-Johannes empfängt mich in ihrem Arbeitszimmer. Das Zimmer ist angefüllt mit den unterschiedlichsten Musikinstrumenten und so fühle ich mich gleich wohl.
„Ich habe eine Frage von der Dozentin mitgebracht“, beginne ich unser Gespräch, „welche Musik wird in der Musiktherapie verwendet – und warum?“ „Also“, erwidert Inga Auch-Johannes, „es gibt keine passende Musik gegen Depressionen. So funktioniert das nicht“.
Dass Musik heilende Wirkung hat, wird schon im Alten Testament berichtet. Da heilt David mit der Musik seiner Harfe den König Saul, welcher von einem bösen Geist heimgesucht wurde. In der Musiktherapie gibt es verschiedene Strömungen, so gibt es Therapeuten, die sich zum Beispiel nur mit Schmerzreduktion beschäftigen.
Doch die qualifizierte Musiktherapie versteht sich als tiefenpsychologische Therapie, deren Aufgabe der Aufbau einer Beziehung und das Wiederherstellen der Gesundheit ist.
Musiktherapie wird zum Beispiel bei Ängsten, psychiatrischen Krankheiten, Demenz, neurologischen Erkrankungen und Entwicklungs- und Verhaltensstörungen eingesetzt. Dabei werden zwei Behandlungsfelder unterschieden: die rezeptive und die aktive Musiktherapie. Bei der rezeptiven Musiktherapie wird gemeinsam Musik gehört, bei der aktiven Musiktherapie wird gemeinsam musiziert.
Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Schlüssel zu Gefühlen
Aus der Zeitschrift PPH 02/2016

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