Grundlagen - Handling - Fallbeispiele
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Das An- und Auskleiden von hilfebedürftigen Senioren und von Menschen mit schweren Krankheiten oder Behinderungen gehört im Pflegealltag zur Routine. Je nach Ausmaß der körperlichen Einschränkungen, stellt diese Tätigkeit einen erheblichen Zeit- und damit auch Stressfaktor für die Pflegekräfte und die Betroffenen dar. Mittlerweile gibt es jedoch – im Alltag viel zu selten verwendete – funktionelle und zugleich modische Kleidung für die gehandicapten Menschen. Der folgende Beitrag beschreibt, welche Aspekte bei der Auswahl entsprechender Kleidungsstücke beachtet werden müssen und wie sich durch funktionale, an die jeweilige geistig-körperliche Situation angepasste Kleidung, Zeitnot, Frustration und Stress bei allen Beteiligten vermindern lassen.
Die an Demenz erkrankte Frau Peters hat sich eingenässt. Das kommt häufig vor, weil sie ihre Inkontinenzvorlage „entsorgt“, sobald sie sich unbeobachtet fühlt. Erneut muss die sie betreuende Pflegekraft, Frau Röder, beim Wechseln der Kleidung helfen. Das blaue Lieblingskleid kommt dabei nicht infrage, weil der Einstieg zu eng ist. Also entscheidet sich Frau Röder für eine Jogginghose, die zwar nicht fraulich und nicht attraktiv ist, aber wenigstens schnell angezogen werden kann. Das Ergebnis ist für beide unbefriedigend, denn normale Kleidung ist auch im Alter ein wichtiges Stück Lebensqualität.
Wie Frau Peters geht es vielen Menschen. Die Zahl der Pflegebedürftigen stieg allein in Deutschland von Dezember 2013 bis Dezember 2015 um 8,9 % auf 2,86 Millionen Menschen an. Das entspricht in diesem Zeitraum einem Zuwachs von 234.000 pflegebedürftigen Personen – Tendenz weiter steigend. Zudem haben 7,6 Millionen Menschen in Deutschland eine körperliche Schwerbehinderung.
Stressfaktor An- und Auskleiden
Neben der Körperhygiene, der Nutzung von Hilfsmitteln und der Medikamentengabe gehört das zuweilen mehrmalige An- und Auskleiden zur Alltagsroutine, die häufig jedoch als stressreich empfunden wird. Die Gründe dafür sind:
Insofern ist diese These wenig gewagt: Durch funktionale, an die jeweilige geistig-körperliche Situation angepasste Kleidung lassen sich Frustration, Stress und Zeitnot vermindern.
Mode und Funktionalität
Auch wenn – je nach Krankheitsbild und/oder Grad der Behinderung – existenzielle Probleme des Patienten in den Vordergrund rücken, möchte doch niemand völlig „unmodisch“ gekleidet sein. Nicht nur als Ausdruck unserer Zeit schenkt Mode jedem Einzelnen die Möglichkeit, sich individuell zu kleiden. Für schwerkranke und behinderte Menschen kommt also zusätzlich zu den körperlichen Einschränkungen noch der Verlust an identitätsstiftender Mode – denn: Kleidung ist mehr als nur eine gut funktionierende Hülle für den Körper.
Im Bereich der Pflege treten darüber hinaus funktionelle Anforderungen an die Kleidung in den Vordergrund:
Eine optimale Pflegemode hat daher ästhetischen, funktionellen und sogar gesundheitserhaltenden Vorgaben zu genügen.
Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Stressfaktor Ankleiden – so geht es deutlich entspannter
Aus der Zeitschrift: GGP 02/2018
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Das Lehrbuch für Pflegende in der Ausbildung
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