• Dr. Joachim Merk, 42, mit seiner Frau Bärbel und den gemeinsamen Kindern Julia und Nils.

     
  • Dr Claus Beyerlein, 42, mit seiner Frau Dörte und den gemeinsamen Kindern Lennart und Lynn.

     

Gipfelstürmer

PROMOVIEREN IN DER PHYSIOTHERAPIE: Es gibt nur wenige Physiotherapeuten, die promoviert haben. Dr. Claus Beyerlein und Dr. Joachim Merk sind zwei von ihnen. Sie berichten von einer arbeitsintensiven Zeit, die sie nur mit Leidenschaft für die Forschung und einer großen Portion Durchhaltevermögen durchstanden haben.

Am Anfang einer Promotion steht eine leidenschaftliche Idee. So auch bei Dr. Claus Beyerlein und Dr. Joachim Merk, zwei promo-vierten Physiotherapeuten. Ihre Dissertationsthemen stammen direkt aus dem „echten Physiotherapiealltag“. Claus Beyerlein beschäftigte sich mit der zukunftsrelevanten Frage „Direktzugang in der Physiotherapie – Wie entscheiden sich Physiotherapeuten im Management ihrer Patienten?“. Seine Motivation: „Ich bin ein ungeduldiger Mensch und möchte gern im Berufsstand etwas bewegen. Ich denke, um gehört zu werden, braucht man einen entsprechenden Titel.“ Sein Thema entstand während eines Journal Clubs. „Wir besprachen damals eine Studie, die untersuchte, ob amerikanische Physiotherapeuten die richtigen Entscheidungen treffen können, wenn sie Patienten ohne Überweisung vom Arzt behandeln.“ Eine Kollegin regte an, dies doch auch einmal in Deutschland zu eruieren. Das war die Initialzündung für Claus' Doktorarbeit. Er analysierte rund 1.100 Fragebögen, in denen deutsche Therapeut n zwölf an die amerikanische Studie angelehnte Fallbeispiele beantwortet hatten. Das Ergebnis: Die deutschen Therapeuten können noch nicht so sicher mit Red Flags umgehen wie ihre amerikanischen Kollegen.

Mit Leidenschaft durch die lange Vorbereitungszeit
Joachim Merk teilt mit Claus Beyerlein die Leidenschaft für wissenschaftliches Arbeiten. Schon während seines Einstellungsgesprächs hatte er dem ärztlichen Direktor der berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Tübingen, seinem späteren Doktorvater, signalisiert, dass er an Forschung interessiert sei. Knapp zehn Jahre später untersuchte der Physiotherapeut in seiner Dissertation, wie effektiv das therapeutische Vorgehen ist, mit dem er und seine Kollegen die Patienten versorgen: Die 76 Probanden, alle litten an einer sprunggelenknahen Fraktur, teilte er in drei Gruppen ein. Jede enthielt eine andere Therapiekombination. Am Ende des stationären Aufenthalts sowie vier Wochen und sechs Monate danach untersuchte er die Veränderungen der vorher festgelegten Parameter: Die Probanden der „Ausdauergruppe“ waren 20 Tage früher im Beruf reintegriert.

Drei Jahre brauchte der Physiotherapeut, um beispielsweise die Finanzierung abzuklären, die passenden Probanden zu finden und die eigentliche Untersuchung in den normalen Klinikalltag zu integrieren. Die Dissertation verfasste er dann in einem Jahr. Nach insgesamt vier Jahren verlieh ihm die medizinische Fakultät der Universität Tübingen 2010 den Titel „Doctor scientiarum huma-narum“, ein Doktortitel, den die Fakultät an Nichtmediziner vergeben darf.


Lesen Sie hier den ganzen Artikel aus physiopraxis 10/2012 Gipfelstürmer - Promovieren in der Physiotherapie.

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