• Den Ursprung nahm die MLD bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Damals empfahl der Chirurg Alexander von Winiwarter, Ödeme unter anderem mit Kompression und bestimmten Massage-griffen

     

Fließende Übergänge

MANUELLE LYMPHDRAINAGE – DIE DREI RICHTUNGEN: Vodder, Asdonk und Földi sind die drei Richtungen in der Manuellen Lymphdrainage. Viele Therapeuten meinen, die Unterschiede zwischen den dreien seien sehr groß. Doch das ist nicht der Fall. Ein Vergleich.

Kaum ist das Examen geschafft, gehen viele Physiotherapeuten die ersten Fortbildungen an – meist fällt die Wahl auf Manuelle Lymph-drainage (MLD). Schon während der Ausbildung hören sie, die Job-aussichten seien mit MLD besser und als Angestellter sei es schwie-rig, die vierwöchige Fortbildung unterzubringen. Entscheiden sie sich für den „Lymph-Kurs“, haben sie die Wahl zwischen den Richtungen Vodder, Földi und Asdonk.

Den Ursprung nahm die MLD bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Da-mals empfahl der Chirurg Alexander von Winiwarter, Ödeme unter an-derem mit Kompression und bestimmten Massagegriffen zu behan-deln. Doch seine Idee geriet in Vergessenheit. Erst in den 1930er-Jahren griffen sie der dänische Biologe und Physiotherapeut Dr. Emil Vodder und seine Frau Estrid auf und entwickelten daraus eine Mas-sageform, die heute als MLD bekannt ist. Der Nichtmediziner Vodder tat sich allerdings lange Zeit schwer, die MLD in der Schulmedizin zu etablieren. Das gelang ihm erst in den 1960er-Jahren mithilfe von Dr. Johannes Asdonk und Prof. Dr. Michael Földi, die die Methode verb-reiteten. Ende der 1960er-Jahre gründete Asdonk die erste MLD-Schule und Anfang der 1970er-Jahre die erste lymphologische Fach-klinik. Durch seine klinischen Erfahrungen entwickelte Asdonk die Ori-ginalgriffe weiter, was zu Unstimmigkeiten mit Vodder führte. Die beiden gingen Anfang der 1970er-Jahre getrennte Wege. Als Nach-folger bestimmte Vodder seinen Schüler Günther Wittlinger, ein Mas-seur aus Walchsee. Er baute 1974 zusammen mit seiner Frau Hilde-gard das Wittlinger Therapiezentrum für Lymphödempatienten auf, an das die Dr. Vodder Akademie angegliedert wurde.

Ende der 1970er-Jahre gründete auch Michael Földi zusammen mit seiner Frau Prof. Dr. Etelka Földi eine lymphologische Fachklinik und Anfang der 1980er-Jahre die Földischule. Der Begriff komplexe physi-kalische Entstauungstherapie (KPE) wurde besonders durch das Ehe-paar Földi geprägt. Alle drei Richtungen bieten heute Fortbildungen in Manuelle Lymphdrainage an. In Feinheiten unterscheiden sie sich, in den wesentlichen Punkten lehren sie jedoch das Gleiche, wie die Übersichtstabelle zeigt. Zusätzlich zu den genannten Anbietern gibt es noch weitere, die zum Teil bei den dreien gelernt haben und nun selbst Kurse geben. Wer ihr Urvater war, ist nicht immer im Kurs-namen ersichtlich. Auf die Qualität lässt dies jedoch keine Rück-schlüsse zu.

 

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