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Fußarbeit

Fußschmerzen stehen mit einer Lebenszeitprävalenzrate von 40 Prozent auf Platz 2 – gleich nach dem Rückenschmerz. Doch der therapeutische Methodenkoffer bei Fußbeschwerden ist oft karg bestückt. Einfache und wirkungsvolle Griffe und Übungen bietet die Spiraldynamik. Christian Larsen stellt zwei Hands-on-Techniken und zwei Übungen vor.

Nach wie vor unterteilen viele Orthopädie-Lehrbücher den Fuß in einen mobilen medialen und einen stabilen lateralen Teil. Messdaten aus kinematischen In-vivo-Untersuchungen der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich belegen das Gegenteil: Kuboid und Navikulare rotieren „quer“ um den Taluskopf und Kalkaneus. Somit verläuft die „Stabil-Mobil-Achse“ nicht längs zwischen 1.–3. Strahl und 4.–5. Strahl, sondern quer: Talus und Kalkaneus bilden den hinteren stabilen Teil, Navikulare und Kuboid stellen den mobilen Teil des Fußes dar.

Ebenso hartnäckig hält sich die Drei-Punkte-Theorie. Sie besagt, dass sich die Last im Fuß auf drei Punkten verteilt: Ferse, Großzehe und Kleinzehe. Auch das ist ein Irrtum. Richtig ist, dass der Vorfuß die Last flächig auf alle fünf Metatarsalköpfe und alle fünf Zehen verteilt. Hierfür ist eine aktive Exzentrik der gesamten intrinsischen Vorfußmuskulatur unter Belastung erforderlich.

Aufgrund dieser beiden Tatsachen ist es wichtig, bei Fußschmerzen folgende Komponenten zu überprüfen: Ist der Rückfuß stabil oder kommt es zum Einknicken nach innen (Hyperpronation in der frühen Standbeinphase) oder zum Wegkippen nach außen (Hypersupination in der späten Abrollphase)? Ist die artikuläre Beweglichkeit im Mittelfuß gewährleistet? Wie stark ist die Muskulatur im Vorfuß und wie beweglich ist das Quergewölbe? Je nachdem welche dieser Komponenten defizitär ist, entsteht ein Knick-, Hohloder Senk-/Plattfuß. Hierfür eignen sich die Fußspirale und die Fußwelle mit jeweiliger Eigenübung.

Hands-on: Fußspirale

> ASTE: Der Patient liegt in Rückenlage oder sitzt im Langsitz.

> Griff: Der Therapeut umgreift mit einer Hand die Ferse des Patienten, mit der anderen Hand den Vorfuß (Abb. 3). Das Sprunggelenk bleibt in Neutralnullstellung.

> Mobilisation und Dosierung: Der Therapeut rotiert den Vor- und Rückfuß gegeneinander: den Vorfuß in Richtung Pronation, den Rückfuß im Sinne einer Supination. Anschließend löst er die „spiralige Verschraubung“ wieder. Verschraubung und Entschraubung wiederholt der Therapeut rhythmisch über drei bis fünf Minuten.

> Wirkung: Die gegensinnige Verschraubung des Fußes um seine Längsachse gewährleistet die In-sich-Stabilität des Längsgewölbes: Der Rückfuß wird in orthograder Stellung stabilisiert (dies wirkt dem Knickfußmuster entgegen), die Fußwurzel- und Mittelfußknochen werden funktionell mobilisiert. Bei einem Senk-/Plattfuß wird das Längsgewölbe durch diese Technik verkürzt und die Fußsohlenmuskulatur tonisiert, bei einem Hohlfuß durch Traktion gestreckt und die Muskulatur detonisiert.

C. Larsen, Referent auf der MEDICA PHYSIO CONFERENCE

Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Fußarbeit

Aus der Zeitschrift physiopraxis 3/2014

 

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