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Schulterinstabilität im Sport: Diagnostik und Therapie
Das Tennismatch mit unzähligen Aufschlägen, der geblockte Sprungwurf beim Handball, der Sturz auf den ausgestreckten Arm beim Skifahren, und schon ist es passiert: Das Schultergelenk (sub-)luxiert und wird instabil. Die Patienten berichten über Unsicherheitsgefühle bei bestimmten Bewegungen. Um die Schmerzursachen zu identifizieren, bieten sich klinische Muster und spezifische Tests an. Für die Therapie eignet sich das Kräftigen muskulärer Synergisten – von zentral nach peripher.
Verrenkungen des Schultergelenks sind mit einer Inzidenz von 14,7 pro 100 000 Einwohner die häufigste Luxationsart und gehören zum Tagesgeschäft in den Notfallambulanzen. Subluxationen sowie milde Instabilitäten kommen vermutlich noch viel häufiger vor, bleiben jedoch zumeist unerkannt. Dementsprechend liegen – im Gegensatz zum Thema ‚Luxation der Schulter‘ – kaum Publikationen mit genauen Angaben zur Inzidenz von Subluxationen und milden Instabilitäten vor.
Arten und Ursachen der Schulterluxation
Erstluxationen
Im zweiten sowie im sechsten Lebensjahrzehnt kommen Luxationen aufgrund sportlicher Aktivtäten bzw. wegen zunehmender Fallinzidenz gehäuft vor. In 95 Prozent aller Fälle verursacht ein Trauma die Verrenkung des Schultergelenks.
Die weitaus selteneren nichttraumatischen Luxationen werden zumeist durch kleinere Verletzungen bei gleichzeitiger kapsuloligamentärer Insuffizenz und/oder koordinativer Probleme der stabilisierenden Muskulatur hervorgerufen.
APAS: Die häufigste Luxations- bzw. Instabilitätsrichtung ist anterior. Demgemäß gebrauchen englischsprachige Autoren für die Schulterluxation häufig das Akronym ‚APAS‘ (Acute Primary Anterior Shoulderdislocation).
Rezidivluxationen
Je jünger ein Patient bei einer Erstluxation ist, desto größer ist sein Risiko für eine rezidivierende oder habituelle Luxation – so denn nicht operativ eingegriffen wird. Bei Patienten unter 20 Jahren liegt das Rezidivrisiko zwischen 72 und 95%, im Alter zwischen 20 und 30 Jahren sinkt es auf 70 bis 80%, bei den über 50-Jährigen beträgt es nur noch 14 bis 22%.
OP-Indikation: Über eine OP-Indikation entscheidet die patientenspezifische Analyse des Rezidivrisikos. Neben einem niedrigen Lebensalter sprechen Kontakt-, Wurf- oder Schlagsportarten sowie beruflich bedingte Überkopftätigkeiten für eine chirurgische Intervention.
Weil das Rezidivrisiko nach einer Luxation und Reposition stark erhöht ist, ist der Erfolg einer konservativen Rehabilitation des Schultergelenks nicht gesichert, so dass im Zweifelsfall frühzeitig ein orthopädischer Chirurg konsultiert werden sollte.
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Aus der Zeitschrift: Der Schmerzpatient 03/2019
Der Autor des Artikels ist auch Referent auf dem physiokongress: Martin Ophey, Physiotherapeut, Schulterspezialist, Dozent im ESP Network Vortragsthema "Komplexverletzungen der oberen Extremitäten - Frühreha. Die Veranstaltung beginnt am Sportphysiotag (Samstag 08.02) um 11:30 Uhr. |

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