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Bewegungsartefakte in der MRT
Die MRT hat sich in den letzten 20 Jahren vor allem bei der neurologischen Diagnostik immer mehr etabliert. Vorteile gegenüber der CT sind dabei u. a. die bessere Darstellung von Weichteilgewebe und die fehlende Strahlenexposition. Allerdings sind Zeitaufwand und Kosten höher, und die MRT ist anfälliger für Artefakte durch Bewegungen der Patienten. Diese Artefakte lassen sich zwar teilweise bei der Bildrekonstruktion kompensieren – optimalerweise aber entstehen sie erst gar nicht.
Eine einfache Patienteninformationsbroschüre kann bei der MRT-Untersuchung die Häufigkeit von Bewegungsartefakten deutlich reduzieren, sodass eine Wiederholung von Sequenzen seltener notwendig wird. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team aus Cleveland, USA, das insgesamt 631 Patienten mit MRT-Aufnahmen von Gehirn oder Wirbelsäule in ihre prospektive, kontrollierte Studien aufgenommen hatte. Bei 316 Patienten erfolgte vor der Untersuchung lediglich die übliche Information bzw. Befragung im Hinblick auf die Sicherheit der MRT-Untersuchung (Kontrollgruppe), 315 weitere Patienten erhielten unmittelbar vor der Untersuchung eine zusätzliche Informationsbroschüre, die über die Notwendigkeit aufklärte, sich bei der Untersuchung sowenig wie möglich zu bewegen. Die Folgen von Bewegungsartefakten wurden anhand von MRT-Aufnahmen dargestellt, und der Text betonte, dass die diagnostische Aussagekraft der Untersuchung umso besser sei, je ruhiger der Patient liege. Unmittelbar nach dem Lesen der Broschüre wurde mit 3 einfachen Fragen ermittelt, ob der Patient die Information verstanden hatte. Beurteilt wurde, wie viele Sequenzen wiederholt werden mussten, und bei wie vielen Patienten das der Fall war. Die Radiologieassistenten, die über die Notwendigkeit einer Wiederholung entschieden, waren dabei bezüglich der Gruppeneinteilung der Patienten verblindet. Die Auswertung zeigte deutlich seltener störende Bewegungsartefakte bei den Patienten, die die Aufklärungsbroschüre erhalten und verstanden hatten: Bei 40 Patienten der Kontrollgruppe mussten eine oder mehrere Aufnahmesequenzen wiederholt werden; in der Interventionsgruppe waren es 20 Patienten (p=0,009). In der Kontrollgruppewaren es insgesamt 52 zu wiederholende Sequenzen, gegenüber 27 in der Interventionsgruppe (p=0,004).
Fazit
Schon eine einfache Intervention wie das Verteilen einer zusätzlichen Informationsbroschüre kann die Anzahl wegen Bewegungsartefakten unbrauchbarer MRT-Sequenzen deutlich vermindern. Damit wird nicht nur die Zufriedenheit der Patienten deutlich gesteigert, sondern es resultiert auch eine Kostenersparnis. Der gesamte Workflow bessert sich, weil Wartezeiten von Folgepatienten damit seltener bzw. kürzer werden, und die Kosten für das einmalige Erstellen der Information amortisieren sich schnell. Weitere Studien könnten klären, ob die ausführliche Aufklärung schon einige Tage vor der Untersuchung noch bessere Ergebnisse erbringt.
Quelle: Neuroradiologie Scan 4/2013.
Originaltitel der Publikation: Ali SH, Modic ME, Mahmoud SY et al. Reducing clinical MRI motion degradation using a prescan patient information pamphlet. AJR Am J Roentgenol 2013; 200: 630 – 634
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