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Mukoviszidose – CT oder MRT?
Die frühzeitige Darstellung von Exazerbationen und Komplikationen in der CT trug erheblich zur verbesserten Prognose von Patienten mit Mukoviszidose bei. Ein lebenslanges Monitoring ist für den Verlauf essenziell, aber langfristig mit einer hohen Strahlenbelastung verbunden. Die deutsche Arbeitsgruppe verglich die Informationen aus CT und MRT und die Korrelation der Methoden zu klinischen Befunden.
Die autosomal rezessive Mukoviszidose (zystische Fibrose, CF) beruht auf einer Mutation des Chromosoms 7, die zu einer eingeschränkten transepithelialen Chloridsekretion führt. Die pulmonalen Auswirkungen bestimmen die Prognose maßgeblich. Die Dünnschicht-CT ist der Goldstandard für die Früherkennung neuer Befunde und Infektionen. Die räumliche schlechtere Auflösung der MRT könnte durch die Erfassung morphologischer und funktioneller Aspekte kompensiert werden und der Hauptvorteil der MRT liegt auf der Hand: die Strahlenbelastung entfällt.
In der Studie von Diane Renz und Kollegen von der Charité Universitätsmedizin Berlin erhielten insgesamt 30 Patienten mit einer CF eine unverstärkte Low-dose-CT und eine MRT. Die 17 Männer und 13 Frauen waren durchschnittlich 30,2 Jahre alt und hatten einen BMI von 20,9 kg / m2. 2 Radiologen beurteilten gemeinsam die Aufnahmen in Unkenntnis der individuellen klinischen Befunde. Mit dem 1. Scoring-System (Helbich, modifiziert nach Puderbach) verglichen sie die CT und MRT. Das morphologische und funktionelle Scoring nach Eichinger prüfte die Zuverlässigkeit der CT / MRT für die Widerspiegelung der aktuellen klinischen Befunde.
Der Exazerbations-Score (modifizierte Fuchs-Kriterien) betrug 0 (n = 5), 1 (n = 5), 2 (n = 2), 3 (n = 3), 4 (n = 4), 5 (n = 8) und 6 (n = 3). In 66,6% der Fälle bestand eine chronische Besiedlung mit Pseudomonas aeruginosa. Die durchschnittlichen Entzündungswerte waren deutlich erhöht (CRP 36,9 mg / dl; IgG 1681,1 mg / dl; Leukozyten 13 400/µl). Die Spirometrie wies eine signifikant reduzierte Lungenfunktion nach (u. a. forcierte Einsekundenkapazität 53,6%, Residualvolumen 164,9%, forcierte Vitalkapazität 71,6%). Der Helbich-Score ergab keinen signifikanten Unterschied für die CT und MRT (p > 0,05). Die Assoziationsprüfung zwischen klinischem Status und bildgebender Methode erfolgte für zahlreiche Faktoren: Bronchiektasen / peribronchiale Wandverdickung, Schleimpfropfen, Sakkulationen / Abszesse, Konsolidierung, Pleuraaffektion. Die Aussagekraft von CT und MRT waren nicht signifikant verschieden. Die Bildqualität der CT war insgesamt besser, allerdings ohne Konsequenz auf die krankheitsbezogene Aussagekraft.
Die Eichinger-Scores für die CT und die MRT wiesen mit 0,95 eine hohe Korrelation auf. Die Korrelationskoeffizienten zwischen bildgebendem Befund und Keimbesiedlung, Exazerbationsrate, Blutwerten und Lungenfunktion waren ebenfalls deutlich. Die MRT schnitt geringfügig schlechter ab. Der Unterschied war nicht signifikant (p > 0,05) und verringerte sich weiter, wenn weitere MRT-spezifische Kriterien berücksichtigt wurden.
Fazit |
Die MRT bildete die Gesamtheit der aktuellen morphologischen und klinischen Situation von Patienten mit einer Mukoviszidose zuverlässig ab und war der CT nicht in relevantem Umfang unterlegen. Im Hinblick auf die ausbleibende Strahlenbelastung empfehlen die Autoren für das Longitudinalmonitoring die MRT. |
Aus der Zeitschrift RöFo 5/2016; Mukoviszidose – CT oder MRT?; Dr. med. Susanne Krome, Melle

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