• Beispiel Schlüssellochrettung

     

Schlüssellochrettung aus dem PKW (S.IE.G.E.R-Konzept) – Schritt für Schritt

Häufig sind Verletzte nach Verkehrsunfällen nicht frei zugänglich – etwa, weil sie im Fahrzeug eingeklemmt sind oder Türen sich nicht öffnen lassen.

Diese Situationen erfordern ein Gesamtkonzept, das medizinische, technische und taktische Aspekte berücksichtigt. Dazu bedarf es an der Nahtstelle von Rettungsdienst, Feuerwehr und ggf. Polizei der kollegialen Absprache. Gemeinsame Ziele sind der Zugang zum und die Befreiung des Patienten, die Erstbehandlung und der Transport in die Klinik unter Vermeidung weitere Schädigungen.

Das S.IE.G.E.R.-Konzept

Da jeder PKW-Unfall und seine Begleitumstände (Patientenzustand, Lage des PKW, Umgebungsbedingungen etc.) einmalig sind, müssen Sie verschiedene Methoden der technischen Rettung beherrschen. Eine Option ist das S.IE.G.E.R-Konzept (S -spricht der Patient?, IE – innere Erkundung, G – genaue Absprache mit der Feuerwehr, E – Entklemmen, R – Rettungsöffnung) für eine schnelle, achsengerechte Rettung. Die einzelnen Schritte können – je nach Situation – auch parallel oder in modifizierter Reihenfolge durchgeführt werden.

Schritt 1: Scene Survey – Beurteilung der Situation bei Eintreffen

Beim Scene Survey verschaffen Sie sich einen Überblick über die Gesamtlage. Im Fokus des Rettungsdienstes stehen die (angenommene) Unfallkinematik, das Schadensmuster und die Zahl der Verletzten.

Ergänzend beurteilt die technische Rettung der Feuerwehr Gefahrenquellen (z. B. Verkehrsabsicherung, Brandgefahr durch auslaufende Betriebsstoffe, Sicherung des Fahrzeugs gegen Wegrollen oder Absturz, muss ein bestehender Brand gelöscht werden?). Dazu gehört das vollständige Anlegen der persönlichen Schutzausrüstung inklusive Helm, um gegen Splitter, Kanten oder Schlageinwirkungen geschützt zu sein.

Schritt 2: S – spricht der Patient? und „Traumahand“

Um Kontakt aufzunehmen und eine erste Beurteilung des Zustands des Patienten durchzuführen, nähern Sie sich dem Patienten mit ausgestreckter Hand von vorn und sprechen ihn dabei an. Der Patient soll Ihre Hand fixieren, um unbeabsichtigte Drehungen der Halswirbelsäule zu vermeiden.

Die zentrale Frage lautet: „Spricht der Patient – ja oder nein?“ Wenn ja, sind Atmung und Kreislauf (noch) möglich und vorhanden. Sie können nun gezielt nach Schmerzen oder Einklemmung fragen und den Patienten betreuen, indem Sie ihm die nachfolgenden Schritte erklären (z. B. „Die Feuerwehr arbeitet am Fahrzeug“, „Das Fahrzeug wird geöffnet“, „Die Kollegen kommen gleich zu Ihnen ins Fahrzeug“).

Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Schlüssellochrettung aus dem PKW (S.IE.G.E.R-Konzept) – Schritt für Schritt

Aus der Zeitschrift: retten! 02/2019

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