Minimalismus in der Familie leben
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Die momentane, besondere Situation bringt auch etwas Positives mit sich: Zeit. Plötzlich gibt es keine Ausrede mehr, um den Frühjahrsputz ausfallen zu lassen oder das leidige Fensterputzen auf nächsten Monat zu schieben. Wir haben endlich Zeit unsere Ramsch-Schubladen auszusortieren und all den Kleinkram zu erledigen, zu dem wir sonst nie kommen im durchgeplanten Alltag. Besonders das Kinderzimmer ist ein Ort, der aus Harmoniebestrebungen oder mangelnden Nerven lieber erst gar nicht angerührt wird. Mit diesen 6 Methoden können Sie die freie Zeit zuhause gut nutzen und endlich Ordnung im Kinderzimmer schaffen.
Dieser sehr spielerische Ansatz ist gut geeignet, um mit Kindern gemeinsam auszumisten, zum Beispiel als Familienprojekt. Dabei mistet jeder seine eigenen Dinge aus. Insgesamt dauert das Minimalismus-Spiel 30 Tage. Am ersten Tag sucht jeder einen Gegenstand, den er nicht mehr benötigt und ausmisten möchte. Am zweiten Tag dann zwei Dinge, am dritten drei und so weiter. Je nachdem, wie weit bereits gezählt werden kann, darf auch auf eine kleinere Gesamtzahl der Tage reduziert werden.
In vielen Fällen scheitern Ausmistversuche daran, dass man sich plötzlich vor einem riesigen, unüberwindbaren Berg Zeug wiederfindet. Die anfängliche Motivation verleitet dazu, dass in sämtlichen Bereichen der Wohnung angefangen wird. Bereits nach wenigen Tagen sieht es allerdings schlimmer aus als zuvor. Das führt schlussendlich dazu, dass man aufhört, bevor überhaupt angefangen wird. Viel besser ist es, sich stattdessen ganz kleine Abschnitte für den Anfang vorzunehmen. Jeden Tag nur ein paar Minuten oder erst mal nur eine Schublade. Jeder Anfang ist ein guter Anfang, und kleine Erfolge motivieren genauso!
Jeder weiß, der Endgegner kommt erst, wenn man sich erfolgreich durch ein paar Level durchgekämpft hat. Beim Decluttering darf das ganze Spiel gerne umgedreht werden: Hier trennt man sich als Erstes von den liebsten Dingen. Hat man das überstanden, kann es kaum schwieriger werden. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass man zu Anfang noch die Muße hat, einen neuen Besitzer für das zu klein gewordene Lieblings-Shirt und die anderen Herzensdinge zu bestimmen. So behalten sie ihren Wert.
Wie im Tante-Emma-Laden können Eltern und Kinder durchs Zimmer schlendern und shoppen gehen. Dazu braucht es nur einen Korb für jeden Teilnehmer. Ist das Behältnis voll, treffen sich alle wieder. Das Kind darf in den elterlichen Korb schauen, und falls es etwas nicht hergeben will, können die Erwachsenen versuchen, ihren Standpunkt zu erklären. Auch hier gilt: Falls das Kind nicht überzeugt werden kann, darf es die Sachen behalten. Das Kaufmannsladen-rückwärts- Spiel darf auch gerne auf die Gemeinschaftsräume erweitert und beliebig oft wiederholt werden. Der Inhalt der Körbe wird an einem Ort gesammelt, und wenn genügend da ist, kann es beispielsweise auf einem Flohmarkt verkauft werden. Sofern diese wieder stattfinden.
Das ist eine spielerische Methode, die sich gut für größere Kinder eignet. Hier werden alle Dinge in Umzugskisten gepackt. Die Kartons bleiben im leeren Zimmer stehen und in den nächsten Tagen lebt man aus der Box. Dinge, die in dieser Zeit benötigt werden, kommen wieder an den gewohnten Ort. Alle anderen Dinge können nach der Aktion verschenkt, verkauft oder entsorgt werden. Bei Bügelwäsche lässt sich das Spiel gut abändern: Hier werden zunächst alle Kleiderbügel im Schrank umgedreht. Danach setzt man sich einen Zeitrahmen zwischen sechs Wochen und sechs Monaten. Immer wenn etwas getragen wird, kann es wieder richtigherum im Schrank aufgehängt werden.
Diese Methode ist eine schnelle und einfache Variante von »Minimalismus in the Box«. Sie stellt nicht gleich das ganze Leben beziehungsweise die Wohnung auf den Kopf. Vier große Boxen werden mit »Weggeben«, »Wegwerfen«, »Behalten« und »?« beschriftet. Dann sucht man sich eine Ecke, ein Zimmer oder auch nur eine Schublade aus. Ziel ist es, möglichst schnell alles auszuräumen und auf die vier Kisten zu verteilen. In die Kategorie »Weggeben« kommt alles, was nicht mehr benötigt wird, aber zu schade zum Wegwerfen ist. Das kann Kleidung sein, die zu klein ist, Bücher, die bereits gelesen wurden, oder Spielzeug, mit dem nicht mehr gespielt wird – alles, worüber sich andere noch freuen könnten. Die Sachen aus dieser Kiste können anschließend verkauft, verschenkt oder gespendet werden. Das entscheidet man jedoch erst ganz am Ende. Die Kiste »Wegwerfen« lässt sich leider nicht vermeiden. Grundsätzlich versuche ich, darauf zu achten, möglichst wenig wegzuwerfen. Doch manche Dinge sind kaputt und können nicht mehr repariert werden oder es handelt sich um Teile, die die Welt nicht braucht.
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Inspirationen für mehr Leichtigkeit in einer komplexen Welt
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