Grundlagen und Praxis der Veterinärhomöopathie

Nach dem Simileprinzip ("similia similibus curentur" - Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt) kann ein therapeutischer Reiz mit ähnlicher oder gleicher Qualität wie die Krankheitssymptomatik heilungsfördernd wirken. Dieser Grundgedanke Hahnemanns gilt auch für die klassische Tierhomöopathie. Damit unterscheidet sie sich grundsätzlich nicht von der Homöopathie beim Menschen. Und auch bei den Tieren steht weniger die schulmedizinische Diagnose im Vordergrund, sondern vielmehr die Vielzahl der individuellen Symptome, die das Tier zeigt.

Verabreicht wird dann das Arzneimittel, dessen Symptome – einem gesunden Menschen bzw. Tier verabreicht – mit den individuellen Symptomen des Patienten übereinstimmen. Alles über die Grundlagen der Veterinärhomöopathie finden Sie in: Millemanns „Homöopathische Tiermedizin“ oder in Saxton/Gregorys „Lehrbuch der Veterinärhomöopathie“.

Die Materia medica: Das Arzneimittelbuch der Homöopathen

Doch woher weiß man, welche Symptome ein Arzneimittel hervorruft? Hierzu werden sog. Arzneimittelprüfungen durchgeführt. Dabei wird das Mittel einem gesunden Menschen oder Tier verabreicht und festgehalten, welche Symptome auftreten. Diese werden dann in einer Materia medica beschrieben. Im Unterschied zur Humanhomöopathie werden solche Arzneimittelprüfungen jedoch bisher nur selten mit Tieren durchgeführt.

Die Symptome werden daher meist vom Menschen auf das Tier übertragen. Bei Symptomen wie Durchfall oder Erbrechen ist dies sicher einfach, aber wie steht es mit den Gemütssymptomen? „Hat Selbstmordgedanken“ oder „ist depressiv“ bedürfen einer guten Tierkenntnis, um diese Symptome auf das Tier übertragen zu können. Aus diesem Grunde ist es wichtig, anhand vieler Fallbeispiele und Erfahrungen eine tiermedizinische Materia medica zu erstellen. Gelungen ist dies in C. Krügers „Praxisleitfaden Tierhomöopathie“ oder J. Millemanns 2-bändiger Materia medica, die eine Vielzahl von Fallbeispielen zu den verschiedenen Arzneimitteln enthält.

Erfahrene Tierhomöopathen haben die prägnantesten Symptome eines Arzneimittels im Kopf. Gar nicht so einfach, bei der Vielzahl an Homöopathika. Leicht fällt einem das Lernen da mit G. Pfeiff ers und J. Drinnenbergs „Homöopathische Arzneimittel-Bilder für Hund und Katze“ oder C. Quasts „Konstitutionsmittel für Hund, Katze und Pferd“: Unterhaltsame Cartoons zeigen hier die typischen Eigenschaften der Arzneimittel. Ein tolles Geschenk für jeden Tierhomöopathen.

Kein leichter Weg: vom Symptom zum passenden Mittel.

Doch wie geht der Tierhomöopath vor, wenn er nicht gleich das optimal passende Arzneimittel kennt? Und manchmal sind es auch eher unbekannte Mittel, die vielleicht die größte Übereinstimmung in den Symptomen haben.

Zunächst wird der Patientenbesitzer ausführlich befragt (Anamnese) und das Tier klinisch untersucht. Hierdurch werden die Symptome des Patienten erfasst und nach Wichtigkeit gegliedert. Doch was nun? Jedes Arzneimittel der Materia medica durchzulesen, wäre sehr mühselig. Hierzu gibt es sog. Repertorien: Sie sind eine Art Lexikon der Symptome und listen zu jedem Symptom die passenden Mittel auf. Das Mittel, das bei den meisten Symptomen genannt wird, ist dann – vereinfacht gesagt – das richtige.

Auch hier müssen sich Tierhomöopathen oft behelfen, indem sie auf Repertorien des Menschen zurückgreifen. Damit es gelingt, die Symptome des Tieres auf die Beschreibungen beim Menschen zu übertragen, hilft die Recherche in Fraefels „Homöopathische Anamnese und Repertorisation bei Hund und Katze“. Trauert die Hündin zum Beispiel nach der Läufigkeit (ein Symptom, das so beim Menschen nicht beschrieben wird), dann empfiehlt dieses Buch unter „Gemüt – Traurigkeit – Menses – nach“ nachzuschlagen. Wenn man es so liest, dann ist das sicher einleuchtend, aber darauf zu kommen? Gar nicht so einfach.

Bewährte Indikationen

Wenn es schnell gehen muss, fehlt häufig die Zeit für eine ausführliche Anamnese und Untersuchung. In diesem Fall greift man auf sog. „bewährte Indikationen“ zurück. Dies sind klassische schulmedizinische Indikationen, für die sich bestimmte Arzneimittel bewährt haben. Anleitungen hierzu geben Rakow/Rakow in „Bewährte Indikationen der Homöopathie in der Tiermedizin“ oder Wolff s „Unsere Hunde/Katzen – gesund durch Homöopathie“ bzw. Rakow „Unsere Pferde – gesund durch Homöopathie“.

Homöopathie eignet sich nur für Hunde, Katzen und Pferde? Nein, auch Rinder, Schafe und Ziegen lassen sich durch Homöopathie erfolgreich behandeln. Wie? Das finden Sie in Labres „Homöopathie für große und kleine Wiederkäuer“ oder Day „Gesunde Rinderbestände durch Homöopathie“.

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