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Auf dem neuesten Stand? – Allergische Dermatitis bei der Katze

Allergische Dermatitiden sind ein multifaktorielles Krankheitsgeschehen. Nur eine Kombination verschiedener Therapieansätze ermöglicht der Katze eine gute Lebensqualität. Dabei gilt es, Stress zu minimieren sowie kausale und symptomatische Therapien zu kombinieren.

Welche diagnostischen Möglichkeiten gibt es?

Beim Hund ist die atopische Dermatitis definiert als eine genetisch prädisponierte inflammatorische und juckreizauslösende allergische Hauterkrankung mit charakteristischen Eigenschaften, die meist mit allergenspezifischem IgE einhergeht. Diese Definition dient als Grundlage für die Diagnose der caninen atopischen Dermatitis (CAD). In Fällen, bei denen die gleichen klinischen Eigenschaften, aber kein messbares Allergen-spezifisches IgE vorliegt, wird die Erkrankung als Atopie-ähnliche Dermatitis bezeichnet.

Diese Definition ist bei der Katze so nicht haltbar:

  • Bei Katzen gibt es kaum überzeugende Beweise für eine genetische Prädisposition bestimmter Katzenrassen oder Individuen.
  • Auch bei Katzen ist die Erkrankung pruritisch, allerdings gibt es keinen spezifischen Phenotyp, also keine charakteristischen klinischen Symptome.
  • Die Patienten werden stattdessen mit einem der felinen kutanen Reaktionsmuster vorgestellt:
  • symmetrische Alopezie, miliare Dermatitis, Kopf- und Hals-Juckreiz
  • eosinophiles Granulom-Komplex 
  • Diese Reaktionsmuster sind allerdings nicht spezifisch für Katzen mit einer Allergie, sondern können auch von anderen Erkrankungen ausgelöst werden.
  • Die Rolle für Allergen-spezifisches IgE ist bei Katzen umstrittener als beim Hund.

Favrot et al. haben diagnostische Kriterien für Katzen mit einer nicht Floh-induzierten Hypersensitivitätsdermatitis (nach Ausschluss von Flöhen) wie folgt beschrieben:

  • Pruritus zu Beginn der Erkrankung
  • Präsenz von mindestens 2 der folgenden klinischen Reaktionsmuster:
  • symmetrische Alopezie
  • miliare Dermatitis
  • eosinophile Dermatitis
  • Kopf- und Halserosionen/-ulzerationen
  • mindestens 2 Körperstellen sind involviert
  • miliare Dermatitis ist ein dominantes Reaktionsmuster
  • Präsenz von eosinophiler Dermatitis oder symmetrischer Alopezie oder Erosionen/Ulzerationen an Gesicht, Lippen, Ohren oder Hals
  • Präsenz von nicht symmetrischer Alopezie an Rumpf, Schwanz oder Hintergliedmaßen
  • Präsenz von symmetrischer Alopezie des Abdomens
  • Nichtvorhandensein von Erosionen/Ulzerationen der Vordergliedmaßen
  • Nichtvorhandensein von sternalen und axillaren Läsionen
  • Nichtvorhandensein von Knoten oder Tumoren

Werden 6 dieser 10 Kriterien erfüllt, ergibt sich eine Sensitivität von 90% und eine Spezifizität von 83% für die Diagnose nicht Floh-induzierte Hypersensitivitätsdermatitis.

Lesen Sie hier den ganzen Beitrag: Auf dem neuesten Stand? – Allergische Dermatitis bei der Katze
aus der Zeitschrift Kleintier konkret 03/2020

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