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Canines malignes Lymphom
Pro und Contra von Prednisolon in der Initialtherapie
Das maligne Lymphom zählt bei Hunden zu den häufigsten hämatopoetischen Tumorerkrankungen. Als Therapieansatz sind Chemotherapieprotokolle gebräuchlich. Herkömmlich wird Prednisolon initial in hohen Dosen eingesetzt. Vor allem großrassige Hunde sprechen darauf aber häufig mit erheblichen Nebenwirkungen an. Nun konnte gezeigt werden, dass eine ebenso schnelle Remission auch ohne initiale Prednisolongabe zu erzielen ist.
Einleitung
Das maligne Lymphom ist beim Hund als eine der häufigsten Tumorerkrankungen bekannt und stellt mit 83 % sogar die größte Gruppe der hämatopoetischen Tumore dar. Es entwickelt sich aus jugendlichen oder reifzelligen Zellen des lymphatischen Systems – beispielsweise in Lymphknoten, Milz und Leber. Manifestationen sind aber ebenso in jedem anderen Gewebe zu beobachten; dagegen ist das Knochenmark meist erst sekundär betroffen. Insgesamt gesehen besteht damit eine auffällige Parallele zum Non-Hodgkin-Lymphom des Menschen.
Die multifaktorielle Ätiologie bleibt weitgehend unbekannt. Mittelalte Hunde im Alter von 6–9 Jahren sind am häufigsten betroffen. Zudem zeigen mittlere und größere Hunderassen ein erhöhtes Risiko, wie es am Beispiel folgender Rassen belegt ist:
- Boxer
- Rottweiler
- Scottish Terrier
- Golden Retriever
- Basset Hound
- Airedale Terrier
- Bulldogge
- Bouvier des Flandres
Eine diskutierte Prädisposition kastrierter Hündinnen konnte dagegen nicht bestätigt werden.
Klassifikation
Anatomische, histologische und immunphänotypische Kriterien klassifizieren die heterogene Gruppe der malignen Lymphome; davon abhängig variieren Staging und Therapieentscheidung. Anatomisch differieren multizentrische, gastrointestinale, mediastinale, kutane und extranodale Lymphome – die multizentrische Form dominiert das Patientengut jedoch zu 84 %. Aus der Humanmedizin wurden histologische Klassifizierungen für den Hund übernommen. Hier haben sich die Kieler Klassifikation (1974, modifiziert 1984) und die Working Formulation vom National Cancer Institute (1982) zur Bestimmung des Malignitätsgrads bewährt. Monoklonale Antikörper identifizieren bei der Immunphänotypisierung B-Zell- oder T-Zell-Lymphome. Die Prognose fällt bei den großzelligen T-Varianten allgemein ungünstiger aus.
Klinik
Die heterogene Klinik korrespondiert mit der Erscheinungsform: Merkmal multizentrischer Formen sind insbesondere vergrößerte Lymphknoten – oft sind hier ebenso Leber und Milz betroffen. Hunde mit B-Zell-Lymphomen zeigen sich dagegen zunächst überwiegend symptomlos. Anorexie, Gewichtsverlust, Erbrechen, Diarrhö, Polydypsie, Fieber, Aszites und Dyspnoe sind zwar nicht ausgeschlossen, sie sind allerdings häufiger bei T-Zell-Lymphomen zu beobachten.
Lesen Sie den vollständigen Beitrag Canines malignes Lymphom – Pro und Contra von Prednisolon in der Initialtherapie.
Aus der Zeitschrift kleintier.konkret 5/2014.