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Chronische Diarrhoe beim Hund

Die chronische Diarrhoe kann bei Hunden durch zahlreiche Erkrankungen bedingt sein. Die diagnostische Aufarbeitung dieser Patienten ist häufig langwierig und kostenintensiv, und die Prognose für chronische Enteropathien im Allgemeinen ist schwierig vorauszusehen. Da differenzialdiagnostisch aber auch gut kontrollierbare Erkrankungen in Betracht kommen, sollten die Besitzer immer zu einer Diagnostik ermutigt werden.

Definition
Der Darm-Trakt ist nicht nur Ort der Verdauung, sondern auch ein immunologisches Organ. Aufgrund dieser vielfältigen Aufgaben sind kleinere Veränderungen der Kotkonsistenz normal. Eine signifikante Erhöhung der Kotabsatzfrequenz oder des Flüssigkeitsanteils der Fäzes bzw. auch Kombinationen dieser Veränderungen werden als Diarrhoe definiert. Diarrhoe wird durch eine verminderte intestinale Absorption oder eine gesteigerte intestinale Sekretion von Wasser hervorgerufen und ist somit immer Anzeichen einer primären oder sekundären intestinalen Erkrankung. Das Fehlen von Durchfall schließt eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes allerdings nicht aus.

Als chronisch gilt Diarrhoe, wenn sie seit mindestens 14 Tagen besteht. Zudem zählt auch das episodische Auftreten von Diarrhoe zu diesem Begriff.

Klassifizierung
Neben akuten und chronischen Durchfallerkrankungen unterscheidet man zwischen Dünn- und Dickdarmdiarrhoe, wobei häufig auch Mischformen vorkommen. Wichtige Kriterien zur Unterscheidung zwischen Dünn- und Dickdarmdiarrhoe sind:

  • Vomitus
  • Gewichtsverlust
  • Hämatochezie
  • schleimige Kotbeimengungen

Der Dünndarm fungiert vor allem als Resorptionsort für Nährstoffe, weshalb Gewichtsverlust bei Patienten mit chronischem Dünndarmdurchfall häufig zu beobachten ist. Vomitus wird ebenfalls häufiger in Zusammenhang mit Dünndarmdurchfall beobachtet. Hämatochezie und Beimengungen von schleimigem Sekret treten vor allem bei Dickdarmdurchfall auf. Sofern das Rektum mitbetroffen ist, kann auch Tenesmus vorkommen.

Bei chronischem Dünndarmdurchfall muss weiterhin differenziert werden, ob eine Maldigestion oder eine Malabsorption vorliegt. Zu den häufigsten Ursachen einer Maldigestion beim Hund zählt die exokrine Pankreasinsuffizienz. Aufgrund des Fehlens von Verdauungsenzymen ist eine Aufspaltung der aufgenommenen Nährstoffe bei dieser Erkrankung nicht adäquat möglich. Bei malabsorptiven Erkrankungen, bei denen Nährstoffe aufgespalten, aber nicht adäquat resorbiert werden können, unterscheidet man zwischen Proteinverlustenteropathien (PVE) und Enteropathien ohne Proteinverlust.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag Chronische Diarrhoe beim Hund.

 

Aus der Zeitschrift kleintier.konkret 3/2015.

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