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Die feline Osteoarthrose
Heutzutage weiß man, dass die Osteoarthrose (OA) eine häufige Erkrankung v. a. bei älteren Katzen ist. Dennoch stellt die Diagnosestellung immer noch ein großes Problem dar, da nicht die Lahmheit das Hauptsymptom ist, sondern Verhaltensänderungen. Daher nimmt ein ausführliches Besitzergespräch eine Schüsselrolle im Rahmen der Arthrosediagnostik bei der Katze ein.
Teil 1: Grundlagen
Gelenkaufbau und Physiologie
Die an einem Gelenk beteiligten Strukturen sind die Gelenkkapsel, die aus dem Stratum fibrosum und dem Stratum synoviale besteht, der Gelenkknorpel, die Synovia sowie Knochen und Bänder.
Gelenkkapsel
Das aus straffem kollagenem Bindegewebe aufgebaute Stratum fibrosum dient zusammen mit den Bändern der mechanischen Stabilisation des Gelenks und geht im Ansatzbereich ins Periost über. Es enthält zahlreiche Blut- und Lymphgefäße wie auch Nerven. Dem Stratum fibrosum liegt innen das Stratum synoviale auf.
Das Stratum synoviale besteht aus mehreren Lagen Synovialozyten, die jedoch kein echtes Epithel bilden, da die typischen Zellkontakte und eine Basalmembran fehlen. Man unterscheidet:
Synovialozyten vom Typ A:
- für die Phagozytose von Bedeutung
- sezernieren wichtige Synoviabestandteile wie u. a. Hyaluronsäure, Lumbricin o. Ä.
Synovia
Die Synovia stellt ein Ultrafiltrat des Blutplasmas dar. Filtration bzw. Resorption hängen vom kolloidosmotischen und hydrostatischen Druck im Gelenk ab, sodass z. B. je nach Gelenkfüllung, Gelenkbeugung oder Belastung des Gelenks Filtration oder Rückresorption gefördert werden.
In der Synovia sind auch zahlreiche Zellen (Synovialo-, Mono- und Lymphozyten und z. T. auch Granulozyten) enthalten. Hauptfunktion der Synovia ist die Ernährung des Gelenkknorpels und Reduktion der Reibung im Gelenk, hierzu ist eine hohe Konzentration an Hyaluronsäure wichtig.
Gelenkknorpel
Der Gelenkknorpel besitzt einzigartige biologische und mechanische Eigenschaften, diese beruhen auf seinem Aufbau und dem Zusammenwirken von Chondrozyten und der Extrazellulärmatrix.
Hauptbestandteil des Gelenkknorpels ist Wasser, dessen Gehalt beim adulten Tier ca. 70 % beträgt, beim Neonaten kann der Wassergehalt sogar bis zu 90 % betragen. Die Trockensubstanz besteht aus Kollagen (v. a. Typ 2), Proteoglykan (35 %), Glykoproteinen (10 %), Mineralien (3 %) und Chondrozyten, deren Gehalt zwischen 1 und 15 % schwanken kann.
Die Chondrozyten dienen der Sekretion, Regulation und Organisation der Extrazellulärmatrix. Die Ernährung der Knorpelzellen erfolgt über die Synovia, da der Knorpel keine Blutgefäße enthält.
Äste peripherer Nerven innervieren die Gelenkkapsel und dienen zum einen der Propriozeption und zum anderen der Nozizeption. Unter Nozizeption versteht man die Aufnahme (Transduktion), Weiterleitung (Transmission), zentrale Verarbeitung (Modulation) und bewusste Wahrnehmung (Perzeption) von noxischen Reizen. Diese Reize werden von den Nozizeptoren wahrgenommen und zum Dorsalhorn des Rückenmarks weitergeleitet. Vom Dorsalhorn erfolgt die Reizweiterleitung über den Tractus spinothalamicus zum Thalamus und Kortex. Im Kortex kommt es dann zur Schmerzwahrnehmung.
Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Die feline Osteoarthrose
Aus der Zeitschrift kleintier.konkret 2/2011

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