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Fütterung heranwachsender Hunde
Die bedarfsüberschreitende Energieversorgung während des Wachstums spielt bei der Entstehung entwicklungsbedingter Skeletterkrankungen eine große Rolle. Aufgrund des Trends, auch Junghunde mit selbst zusammengestellten Rationen zu versorgen, vergrößert sich zudem das Risiko einer Fehlversorgung mit Mineralstoffen. Der praktizierende Tierarzt wird immer häufiger mit Fragen zur optimalen Fütterung seiner Patienten konfrontiert. Im Folgenden wird auf die wesentlichen Punkte in der Fütterung von Welpen und Junghunden eingegangen, um die Beratung optimieren zu können.
Problematik
Entwicklungsbedingte Skeletterkrankungen werden vielfach bei großen Rassen vorgefunden, wobei die Genetik, aber auch Umweltfaktoren prädisponierend sein können. Aus Sicht der Fütterung spielt vor allem die bedarfsüberschreitende Energieversorgung während des Wachstums eine wesentliche Rolle. Weniger häufig sind Imbalanzen in der Mineralstoffversorgung zu beobachten. Der Trend zur Fütterung selbst zusammengestellter Rationen erhöht beim Junghund das Risiko einer Fehlversorgung mit Mineralstoffen, vor allem:
- einer Kalzium- und Kupferunterversorgung
- einer Jodüberversorgung
In der Praxis führt dies dazu, dass der Besitzer dem Tierarzt immer häufiger Fragen zur optimalen Fütterung seines Hundes stellt. Dabei geht es um die Frage, ob das derzeitige Alleinfuttermittel oder eine selbst zusammengestellte Ration nicht das Beste für den heranwachsenden Hund sei. Darüber hinaus gilt es, „Ernährungsmythen“ von zahlreichen Internetseiten aufzuklären.
Wachstum und Wachstumskontrolle
Die Begrifflichkeit „Welpe“ wird in der Regel in Bezug zur prägenden Sozialisierungsphase verwendet. Diese beginnt mit dem Erwachen der Sinnesorganfunktionen in der 2./3. Lebenswoche und endet meist um die 16. Lebenswoche herum. Jedoch sind Welpen großer Rassen eher Spätentwickler, sodass diese auch im 5. Lebensmonat noch als Welpen bezeichnet werden können. Mit dem Beginn des Zahnwechsels schließt sich die Junghundephase an. Diese endet nicht mit der Fortpflanzungsreife, sondern vielmehr mit Erlangen der „geistigen Reife eines Adulten“.
Welpen kleiner Rassen haben ihre Hauptwachstumsphase bereits mit 6 Monaten abgeschlossen und legen sehr gleichmäßig an Körpermasse zu. Welpen großer Rassen erreichen hingegen selbst in einem Alter von 12 Monaten erst 80 % ihres Endgewichts. Zudem zeigen sie deutliche Wachstumsschübe im Zeitraum zwischen dem 3. und dem 6. Lebensmonat.
Die Wachstumsgeschwindigkeit wird maßgeblich von der Energiezufuhr bestimmt. So zeigen Welpen und Junghunde, die ad libitum gefüttert werden, ein deutlich schnelleres Wachstum. Sie erreichen ihr Endgewicht somit schneller als ihre restriktiv gefütterten Altersgenossen. Zu beachten ist aber, dass die letztendlich erreichte Widerristhöhe genetisch determiniert ist und sich nicht durch die Fütterung beeinflussen lässt. Anzustreben ist also ein optimales und kein maximales Wachstum. Die Energieaufnahme sollte an die aktuelle Gewichtsentwicklung sowie an das voraussichtliche, rassetypische Endgewicht angepasst werden.
Optimale Anhaltspunkte zur Einschätzung des Ernährungszustands beim erwachsenen Hund sind leicht tastbare Rippenbögen und Dornfortsätze der Wirbelsäule sowie eine Tailleneinziehung, die seitlich und in der Aufsicht gut erkennbar ist. Um überprüfen zu können, ob ein Welpe bedarfsüberschreitend ernährt wird, sind diese Eckpunkte jedoch nur bedingt aussagekräftig. Die meisten Junghunde, die zu energiereich gefüttert werden, werden nicht „dick“, sondern zeigen vielmehr ein forciertes Wachstum.
Lesen Sie hier den vollständigen Artikel Fütterung heranwachsender Hunde großer Rassen.
Aus der Zeitschrift kleintier.konkret 2/2015.

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