Fütterung aus westlicher und TCM Sicht
Die Rohfütterung von Fleisch und Innereien mit Gemüsen, Ölen und Kräutern bei Katzen hat noch nicht den Stellenwert wie bei Hunden erreicht. Nur ca. 3–4 % der Katzenhalter stellen das Futter selbst zusammen. Dabei sind selbst zubereitete Rationen, egal ob roh oder gegart, auch für Katzen eine gute Möglichkeit, eine ausbalancierte Ernährung zu bekommen.
Viele Katzen bevorzugen warmes Futter, denn Katzen lieben bei der Futteraufnahme eine Temperatur von ca. 30–37 °C, wie sie es auch von ihren Beutetieren gewohnt sind.
Für die Zusammensetzung der Barf-Rationen gelten die gleichen Empfehlungen wie bei gekochtem Futter. Prinzipiell sollte man Katzen nicht zum Barfen „überreden“, indem man das dargebotene Rohfutter mit Köstlichkeiten mischt. Wenn aus diätetischen Gründen selbstgemachte Rationen verfüttert werden müssen, kann das rohe Futter bei 65 °C im Backofen 10 Minuten vorgegart werden. Das Erwärmen führt zu einer Freischaltung von Geschmacksstoffen, die die Akzeptanz des Futters bei vielen Katzen erhöhen.
Katzen, die bisher ausschließlich mit Dosen- oder Trockenfutter ernährt wurden, lassen sich in der Regel meist nur schwer umstellen, da die Futterprägung bereits in den ersten Lebensmonaten stattfindet. Hat man es versäumt, die Katze frühzeitig an unterschiedliche Futtersorten zu gewöhnen, ist es oft schwierig, selbst zubereitete Rationen zu verfüttern. Dies gilt sowohl für gekochtes als auch für rohes Futter.
Bei der Zusammenstellung des Futters ist dabei auch der Protein- und Energiebedarf zu beachten. Die Rationen benötigen Fett- und Ballaststoffe sowie eine bedarfsgerechte Versorgung mit Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen.
Bei nierenkranken Katzen ist besonders auf niedrige Phosphor- und ausreichende Eiweißversorgung zu achten. Aus Sicht der TCM ist bei der Diät zwischen Nieren-Yin- und Nieren-Yang-Mangel zu unterscheiden. Bei Magen-Darm-Erkrankungen sind hoch verdauliche Diäten zu füttern, die die Protein- und Wasserversorgung sicherstellen. Aus TCM-Sicht ist zwischen verschiedenen Symptomatiken zu unterscheiden, und es sind angepasste Diäten zu füttern.
Mehr über die Diätprinzipien aus westlicher Sicht und die Ernährung aus TCM Sicht lesen Sie hier.
Quelle: Ganzheitliche Tiermedizin 3/2014; Diätkonzepte bei Nieren- bzw. Magen-Darm-Erkrankungen der Katze; Gisela Bolbecher, Sabine Gajdoss