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Hüftgelenkdysplasie beim Hund – Chancen und Risiken

Die HD ist eine der bedeutendsten orthopädischen Erkrankungen des Hundes mit ausgeprägtem genetischen Hintergrund. Es ist eine konstruktive Gelenkerkrankung, deren phänotypisches Erscheinungsbild nur in geringem Maße von Umweltfaktoren beeinflusst wird. Neben der fehlerhaften Anlage von Acetabulum, Femurkopf und der weichen Gelenkanteile kann auch deren Entwicklung und Ausbildung betroffen sein. Der Verlauf ist progressiv und mündet immer in einer mehr oder weniger ausgeprägten Osteoarthrose.

Diagnostik beim adulten Hund
Adspektion, Palpation und Gelenkfunktionsprüfung
Untersuchung des Hundes:

  • Gangbildanalyse an kurzer Leine im Schritt:

 - Schwingen des Beckens: Der LSÜ-Twist (lumbosakraler Übergangstwist) sollte nach der knöchernen Ausbildung der Hüftpfanne, dem Ausreifen des Hüftgelenks in der 20. Lebenswoche, abklingen.

 - Bleibt der LSÜ-Twist weiterhin bestehen oder verstärkt sich noch, ist dies ein starker Hinweis auf eine Schonung des Hüftgelenks.

  • Adspektion in der Ruhe:

- Von hinten erkennbare Atrophie der Glutealmuskulatur sowie des M. biceps femoris mehr oder weniger ein- bzw. beidseits.

 - Im Sitz nicht selten Körperverlagerung auf die schmerzhaftere Gesäßhälfte (cave: keine Verwechslung mit dem sog. „Kniesitz“ nach Kreuzbandriss!).

  • Palpation gelenkspezifischer Triggerpunkte, speziell des sog. proximalen Oberschenkel-Triggerpunkts:

 - Der nahe des Hüftgelenks im M. rectus femoris liegende Triggerpunkt steht bei einer Problematik dieses Gelenks unter erhöhtem Tonus.

 - Druck auf diesen Triggerpunkt veranlasst den Hund zu einer Ausweich-, Schmerz- oder Abwehrreaktion.

  • Gelenkfunktionsprüfung:

- Das Hüftgelenk wird in Flexion, Extension und Abduktion geprüft. Einschränkungen bis Schmerzhaftigkeiten ergeben sich v. a. durch erhöhte Spannung der Glutealmuskulatur (in Flexion), M. iliopsoas (Extension) und/oder M. pectineus (Abduktion).

- Die Rotationstestung ist teilweise sehr schmerzhaft und sollte unseres Erachtens vermieden werden.

- Ortolani-Test: Dient der Überprüfung der Straffheit der Gelenkkapsel. Bei Laxizität derselben spricht man von einer Weichteil-HD oder „lockeren Hüfte“.

ORTOLANI-TEST
Cave: Der Ortolani-Test kann schmerzhaft sein und ist meistens nur in Sedation aussagekräftig, da dann die Muskulatur komplett relaxiert ist. Wir halten den Test für Hunde < 5 Monaten nicht sinnvoll, da das Hüftgelenk zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgereift ist. 

Röntgenologisch
Beurteilt werden:

- Gelenkpfanne (Pfannendachkontur): physiologisch gerade oder sanft s-förmig
- kraniale Pfannenkontur: konkret oder etwas „verwaschen“
- kraniolateraler Pfannenrand: mit dem Femurkopf abschließend oder nicht
- Femurkopf: Form und Kongruenz mit dem Pfannenboden
- Femurhals: noch schlank oder arthrotische Zubildungen, Morgan-Linie?
- Gelenkspalt
- Position des Femurkopfmittelpunkts soll sich innerhalb des Pfannendachrands befinden
- Norbergwinkel: physiologischer Wert liegt bei > 105°
- Folgeerscheinungen: arthrotische Zubildungen (Coxarthrose)?

Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Hüftgelenkdysplasie beim Hund - Chancen und Risiken

Aus der Zeitschrift: Hands on 01/2019

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