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Homöopathische Therapie des Bandscheibenvorfalls beim Hund
Der Discusprolaps stellt sich in der Praxis meist als Akutfall dar, ist jedoch im Sinne der Homöopathie eine akute Verschlimmerung eines chronischen Krankheitsverlaufs. In diesem Beitrag werden Rubriken zu häufig auftretenden Symptomen und ausgewählte Arzneimittel erläutert. Um Rezidive zu vermeiden, sollte langfristig mittels einer ausführlichen Anamnese und der Gesamtheit der Symptome das chronische Simile gefunden werden.
Der Bandscheibenvorfall (Discusprolaps oder Discushernie) hat seine Ursache in degenerativen Prozessen im Nucleus pulposus, die schon im ersten Lebensjahr auftreten können und sich über Jahre hinweg entwickeln. Eine Nucleus-pulposus-Extrusion tritt in der Regel akut auf und ist oft traumatisch bedingt, z. B. durch abrupte Bewegungen.
Beim akuten, kompressiven Vorfall kommt es zu einer kompletten oder partiellen Verlagerung der Bandscheibe in den Rückenmarkkanal, wobei durch den Druck auf das Rückenmark Durchblutungsstörungen und Hypoxie entstehen. Entsprechend der Ausprägung der Symptome muss über die Notwendigkeit eines chirurgischen Eingriffs entschieden werden.
Bei akuten Rückenschmerzen mit Kyphose, jedoch ohne neurologische Ausfallserscheinungen erfolgt eine konservative Therapie, ebenso bei spastischer Paraparese mit Ataxie der Hintergliedmaßen und eingeschränkter Propriozeption. Liegt eine hochgradige Paraparese vor, sodass der Patient nicht mehr laufen, aber mit Unterstützung Spontanbewegungen durchführen kann, entscheidet man sich in der Regel für einen chirurgischen Eingriff mit günstiger Prognose.
Bei einer Paraplegie ohne Spontanbewegungen ist die Prognose in Abhängigkeit einer vorhandenen bzw. nicht vorhandenen Tiefensensibilität als vorsichtig bzw. ungünstig zu stellen; besteht die Symptomatik länger als 48 h, ist von einem chirurgischen Eingriff abzuraten.
Die Erkrankung der Bandscheibe ist per se keine neurologische Erkrankung, sondern ein degenerativer Prozess, der neurologische Erscheinungen nach sich zieht. Ein Bandscheibenvorfall mit Rückenmarkkompression ist immer schmerzhaft, bedingt durch den Druck auf die Nervenwurzeln und die Meningen.
Der akute, nicht kompressive Vorfall zieht ein Hämatom oder Ödem im Rückenmarkkanal nach sich, häufig im Bereich der kranialen Brust- und Lendenwirbelsäule (Th3–L3), eine chirurgische Intervention ist nicht nötig. Durch die fehlende Kompression zeigen die Tiere wenig Schmerzen, jedoch eine eingeschränkte Propriozeption mit vorhandener Tiefensensibilität.
Bei einem Patienten mit Verdacht auf Rückenmarkerkrankung ist eine gründliche Diagnostik wichtig für Therapie und Prognose. Neben der korrekten neurologischen Diagnostik sind weitere diagnostische Hilfsmittel wie Röntgen, Myelografie und vor allem die Computer- oder Magnetresonanztomografie (CT, MRT) hilfreich.
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Aus Zeitschrift für Ganzheitliche Tiermedizin 4/2011

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