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Hypothyreose und Verhaltensauffälligkeiten beim Hund
Die Schilddrüsenunterfunktion gehört zu den häufigsten, gleichzeitig aber auch zu den umstrittensten endokrinen Erkrankungen des Hundes. Dieser Artikel soll helfen, die Ursachen dieses Phänomens zu verstehen. Er beschreibt die Funktion der Schilddrüse sowie die verschiedenen Formen der Hypothyreose und geht dann ausführlich auf die autoimmune Thyreoiditis ein.
Physiologie der Schilddrüse
Funktion
Die Schilddrüse produziert in ihren Follikeln aus der Aminosäure Tyrosin und Jodmolekülen die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Die Schilddrüsenfollikel dienen gleichzeitig auch als Speicher für die Hormone. Von dort werden sie ins Blut abgegeben und in freier Form oder an Transportglobuline gebunden zu den Zielorganen transportiert.
Regulation
Gesteuert wird die Schilddrüsenfunktion durch eine Reihe von Regulationsmechanismen. Der Hypothalamus produziert TRH (Thyreotropin Releasing Hormon), das auf die Hypophyse wirkt und dort die Ausschüttung von TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon, Thyreotropin) anregt. TSH steigert die Produktion von T3 und T4. Hohe T3- und T4-Level führen zu einer negativen Rückkopplung und damit zur Verringerung der Produktion.
In der Schilddrüse wird wesentlich mehr T4 (ca. 80 %) als T3 (ca. 20 %) produziert. T3 ist die biologisch hauptsächlich wirksame Form. T4 hat zwar auch eigene Wirkungen, dient aber überwiegend als Transportform und wird in den Zielzellen zu T3 umgewandelt. Die Umwandlung von T4 in T3 findet vor allem in Leber und Nieren, aber auch in Gehirn, Herz und Skelettmuskulatur statt.
Die Schilddrüse und ihre Hormone interagieren mit allen Organsystemen und Geweben des Körpers. Störungen der Schilddrüsenfunktion können daher zu einer Vielzahl unterschiedlicher Symptome führen. Keines davon tritt ausschließlich bei einer Hypothyreose auf.
Formen der Hypothyreose
Man unterscheidet zwischen 4 verschiedenen Formen der Hypothyreose. Liegt die Ursache in der Schilddrüse selbst, handelt es sich um eine primäre Hypothyreose. Die Ursache kann eine idiopathische Follikelatrophie oder eine Entzündung infolge einer Verletzung oder einer Autoimmunerkrankung sein. Zu wenig Selen oder Zink und zu viel oder zu wenig Jod in der Nahrung sowie eine altersbedingte Atrophie können ebenfalls zu einer primären Hypothyreose führen.
Tab. 1 Hypothyreose und Verhaltensauffälligkeiten.
Liegt eine Störung der übergeordneten Steuerung in der Hypophyse vor, handelt es sich um eine sekundäre Hypothyreose. Bei einer Störung im Bereich des Hypothalamus spricht man von einer tertiären Hypothyreose.
Darüber hinaus kann es zu einer Unterdrückung der Schilddrüse durch andere Erkrankungen kommen. Man spricht dann von euthyreot kranken Tieren. Zum Teil wird auch der Begriff NTI, englisch für „non thyroidal illness“ gebraucht. Stress und bestimmte Medikamente können ebenfalls zu einer Unterdrückung der Schilddrüse führen. Hierbei sind vor allem Kortison, Phenobarbital und Sulfonamide zu nennen.
Autoimmune Thyreoiditis
Häufigkeit
Die autoimmune Thyreoiditis ist die häufigste Stoffwechselerkrankung beim Hund. Die Angaben zur Häufigkeit des Auftretens schwanken je nach Autor zwischen 1:120–1:500. Die Angaben beziehen sich jeweils auf die Häufigkeit des Nachweises der Erkrankung im jeweiligen Spezialgebiet des Autors, z. B. Hautprobleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder neurologische Erkrankungen. Daher ist die tatsächliche Häufigkeit in der Hundepopulation vermutlich deutlich höher anzusetzen. Einer Studie zufolge waren bei einem Sechstel der Hunde, die in spezialisierten deutschen Tierarztpraxen zur Verhaltenstherapie vorgestellt wurden, somatische Ursachen nachweisbar. An erster Stelle standen klinische und subklinische Hypothyreosen.
Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Hypothyreose und Verhaltensauffälligkeiten beim Hund – Sind sie über- oder unterdiagnostiziert?
Aus der Zeitschrift: kleintierkonkret 5/2016

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