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Labordiagnostik bei Erkrankungen des unteren Respirationstrakts

Pneumonien kommen relativ häufig bei Reptilien in Gefangenschaft vor. Dieser Umstand ist zum Teil durch die Anatomie ihres respiratorischen Systems bedingt (kein Zwerchfell, relativ einfache Lungenstruktur, z. T. Luftsäcke). Häufig werden Entzündungen des unteren Respirationstrakts durch Haltungsfehler begünstigt, wie zu geringe Temperaturen, Zugluft und mangelnde Hygiene. Oftmals werden diese Entzündungen chronisch und die primäre Ursache kann schwer festzustellen sein.

Klinische Symptomatik

Betroffene Tiere können relativ lange ohne auffallende klinische Symptomatik bleiben, sodass die Erkrankung meist schon fortgeschritten ist, wenn klinische Anzeichen einer Pneumonie auftreten. Eine Dyspnoe kann sich durch ein Hochstrecken des Kopfes beim Atmen (v. a. bei Schlangen) äußern, bei Schildkröten sind evtl. atemsynchrone Bewegungen der Gliedmaßen sichtbar. Schleim oder Flüssigkeit (auch Blut) in der Maulhöhle können Anzeichen für eine Entzündung des unteren Respirationstrakts sein. Jedoch können auch Störungen anderer Systeme und raumfordernde Prozesse in der Körperhöhle (z. B. bei Legetätigkeit – v. a. bei Schildkröten – Adipositas, Obstipation, Tumoren) ebenfalls zu Dyspnoe führen. Traumata sollten auch als mögliche Ursache abgeklärt werden.

Diagnostik

Trachealspülproben

Neben bildgebenden Verfahren, die diagnostisch eine wichtige Rolle spielen, können Trachealspülproben entscheidende Informationen liefern. Trübungen und Flocken in der Spülflüssigkeit geben bereits Hinweise auf eine Entzündung in diesem Bereich. Durch die zytologische Untersuchung der Trachealspülproben können Entzündungen und deren Charakter sowie auslösende Noxen (Bakterien, Pilze, Parasiten, Einschlusskörperchen) nachgewiesen werden. Die Spülproben können auch für die weitergehende Diagnostik von Infektionserregern (z. B. Mikrobiologie und PCR-Erregerdiagnostik) eingesetzt werden.

Blutuntersuchungen

Blutuntersuchungen können bei Pneumonien helfen, entzündliche Geschehen zu identifizieren. So kann sich eine Verschiebung in der Anzahl der Granulozyten und Monozyten zeigen. Solche Verschiebungen fallen bei Reptilien jedoch i. d. R. geringer aus als bei Säugetieren.

Bei der Blutchemie können Veränderungen im Gesamtprotein bei Entzündungen vorkommen. Bei schweren Infektionskrankheiten kann die Globulinfraktion bei der Proteinelektrophorese erhöht sein, jedoch sind bislang wenige Normwerte für Reptilien bekannt.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag Labordiagnostik bei Erkrankungen des unteren Respirationstrakts bei Reptilien.

Aus der Zeitschrift kleintier.konkret 1/2016.

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