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Lungenwurminfektionen bei Katzen – Ein unterschätztes Problem mit klinischer Relevanz

Lungenwurminfektionen bei Katzen scheinen stetig zuzunehmen. Daher sollten Katzen, die mit Atemwegssymptomen bzw. Atemnot vorgestellt werden, auf das Vorliegen einer Lungenwurminfektion getestet werden. Besonders gefährdet sind Freigängerkatzen. Das European Advisory Board on Cat Diseases (ABCD) nennt in seinen Guidelines zur Prävention und Behandlung von Lungenwurminfektionen eine frühe Diagnose und rechtzeitige Behandlung als wichtige Voraussetzung für eine günstige Prognose bei betroffenen Katzen (www.abcdcatsvets.org).

Verschiedene Rundwürmer können die unteren Atemwege von Katzen befallen und werden als Lungenwürmer bezeichnet. Am häufigsten ist der Katzenlungenwurm, Aelurostrongylus (A.) abstrusus.

Infektionen mit Lungenwürmern können vielfältige klinische Symptome verursachen, darunter Husten, Niesen, Polypnoe und Dyspnoe sowie Augen- und Nasenausfluss. Die Ausprägung der Symptome ist neben den Wurmspezies vom Ausmaß des Befalls abhängig – je stärker der Wurmbefall, desto ausgeprägter die klinische Symptomatik. Junge Katzen und Tiere mit beeinträchtigtem Immunsystem scheinen schwerer zu erkranken. Bleibt eine Infektion unentdeckt und damit unbehandelt, kann der Respirationstrakt durch die Folgen des Wurmbefalls nach und nach massiv geschädigt werden. Verschiedene Faktoren erschweren die Diagnose: So können die Symptome einer Lungenwurminfektion denen anderer Erkrankungen des Atmungstrakts ähneln, z. B. denen des felinen Asthmas. Zudem wird der Parasit durch Routine-Kotuntersuchungen in der Regel nicht erfasst. Infektionen können zudem asymptomatisch verlaufen und sich damit einer Diagnose entziehen. Solche Tiere können zur Verbreitung des Erregers beitragen.

Wie häufig kommen Lungenwürmer bei Katzen in Deutschland vor?

Grundsätzlich variiert die Prävalenz für A. abstrusus je nach Region, Haltungsbedingungen und Untersuchungsmethode zwischen z. B. 50% bei freilaufenden Katzen in Albanien und 1% bei Haus- und Freigängerkatzen in Spanien. In Deutschland konnten anhand von Post-mortem-Untersuchungen je nach Region Infektionsraten zwischen 10 und 15% festgestellt werden. Eine Untersuchung von Katzen mit respiratorischen Symptomen zeigte, dass davon mehr als 6% einen Lungenwurmbefall hatten.

Insgesamt scheinen sich deutschland- und europaweit Lungenwurminfektionen bei Katzen zu häufen. Möglich ist eine tatsächliche Erhöhung der Prävalenz durch Veränderung der Populationsgröße und Verbreitung von Zwischen- und Endwirten. Zudem kann eine zunehmende Reiseaktivität von Haustieren und Tierhaltern dazu führen, dass Parasiten in neue Regionen vordringen. Das größere Augenmerk auf diesen Parasiten erleichtert zudem Tierärzten, Lungenwürmer als Differenzialdiagnose bei einem Tier mit entsprechendem Vorbericht und Symptomatik in Betracht zu ziehen.

Wie infizieren sich Katzen mit A. abstrusus?

A. abstrusus ist mit einer Länge von 5 – 10 mm ein kleinerer Lungenwurm. Zwischenwirte sind Landschnecken, in die die Larven aktiv eindringen. In der Schnecke entwickeln sie sich bis zum infektiösen Larvenstadium L3 weiter. In der Regel infizieren sich Katzen indem sie beim Beutefang Transportwirte wie Ratten, Mäuse, Eidechsen oder Vögel fressen, (die sich wiederum durch die Aufnahme von Schnecken infiziert haben, die Larven in sich tragen). Daher sind Freigängerkatzen besonders gefährdet. Nach Ingestion wandern die Wurmlarven aus dem Magen-Darm-Trakt zu den luftführenden Wegen und entwickeln sich im Gewebe zu Adulten. Dort finden auch Eiablage sowie Weiterentwicklung zur L1 statt. Diese werden hochgehustet, heruntergeschluckt und gelangen so über den Katzenkot in die Umwelt.

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Aus der Zeitschrift: kleintier konkret 02/2018

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