• Akupunktur

    Abbildung aus Taschenatlas Akupunktur bei Hund und Katze, Sonntag Verlag.

     

Meisterpunkte - „Kraftprotze“ in der Tierakupunktur

Akupunktur arbeitet mit der Stimulation von oberflächlich gelegenen Punkten zur Anregung und Harmonisierung des Qi-Flusses entlang der Meridiane und im ganzen Körper. Die Meisterpunkte sind Akupunkturpunkte mit besonderer Wirkung, liegen auf Hauptmeridianen und haben Bezug zu definierten Geweben oder Körperregionen. Wir unterscheiden dabei die einflussreichen Punkte der Gewebe und die Meisterpunkte der Körperregionen.

Die Traditionelle Chinesische Medizin verwendet eine Reihe unterschiedlicher Theorien, die Akupunkturpunkte aufgrund ihrer Wirkung oder anderer gemeinsamer Kriterien zu Gruppen zusammenfassen. In der Praxis finden einige dieser Theorien gemeinsam mit anderen Aspekten und diagnostischen Informationen Verwendung zur Bestimmung des Therapiekonzepts.

Etwa 400 verschiedene Akupunkturpunkte sind bekannt und werden in unterschiedlichen Zusammenhängen und Kombinationen verwendet. Hierbei ist nicht nur die chinesische Diagnose von Bedeutung, sondern auch z. B. die praktische Möglichkeit, Nadeln an bestimmte Plätze zu setzen. Akute entzündliche Prozesse oder auch fehlende Gliedmaßen sind Beispiele für Fälle, in denen die Stelle für die Nadel an die vorliegenden Bedingungen angepasst werden muss. Auch andere Prinzipien wie etwa das Verwenden bewährter Punktgruppenkombinationen, das Spiegelbildprinzip, Verbindung von Gewebe oder Körperregionen zu einer Leitbahn, Meridianverbindungen und Ashi-Nadelung sind Kriterien der Punktauswahl. Zwischen den verschiedenen Theorien kann es deutliche Unterschiede in der Punktauswahl geben und scheinbare Widersprüche können Irritationen verursachen. Zum Beispiel kann man nach dem Prinzip der 5 Elemente vorgehen. Dabei strebt man den Ausgleich zwischen den 5 Elementen Wasser, Holz, Feuer, Erde, Metall an und nadelt dazu die Elementpunkte an der distalen Gliedmaße. Um aber beispielsweise eine bestimmte Qualität des Qi anzusprechen, das eine ganz definierte Wirkung hat, ist das Nadeln der antiken Transportpunkte die Methode der Wahl. Dass diese ebenso an der distalen Gliedmaße, nämlich jeder ganz genau an der gleichen Position wie ein Elementpunkt, sitzen, mag erst einmal verwirrend erscheinen. Mit dem Wissen, dass aber jedes Element auch wieder eine bestimmte Qi-Qualität spiegelt und Yang- und Yin-Meridiane jeweils auch wieder unterschiedliche Qi-Qualitäten bewegen, wird auch dieser Zusammenhang in seiner Polarität klarer.

He-Meer- bzw. Erdpunkte auf den Yang-Meridianen haben dort nährende, umwandelnde, viel Qi transportierende, starke Energie, die vom Yang getragen wird. Das gewährleistet, dass sie gut die Fu-Organe erreichen bzw. die möglicherweise innen stauenden Wasserenergien regulieren.

He-Meer- bzw. Wasserpunkte auf den Yin-Meridianen haben dort kühlende, beruhigende, nach innen ziehende, viel Qi transportierende, starke Energie, die von Yin geprägt ist. Dadurch erreichen auch sie gut ihre Zang-Organe im Inneren bzw. regulieren die nach oben außen strebende Feuer-Energie, aus der dann wieder die Erdenergie genährt würde.

Wie wir die Punkte auch bezeichnen und einsetzen, immer reguliert Yin Yang und Yang Yin. Wichtig ist, dass man sich mit Diagnose und Therapie schlüssig in einem System befindet. Diese sind dann je nach Fall aber untereinander kombinierbar.

Meisterpunkte (Ba Hui Xue) oder Einflusspunkte (Hui bedeutet Zusammenfügen, Sammeln) sind Konzentrationsstellen des Qi der zugeordneten Organe bzw. Gewebe oder Körperregionen. Demnach haben sie dorthin besonderen Einfluss.

Die 8 Hui-Punkte haben außerordentlich großen Einfluss auf bestimmte Körpergewebe. Sie werden oft als „einflussreiche Punkte“ oder auch als „Meisterpunkte der Gewebearten“ bezeichnet. Genadelt werden sie mit der Absicht, das zugeordnete Gewebe zu unterstützen.

 

Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Meisterpunkte

Aus der Zeitschrift für Ganzheitliche Tiermedizin 03/2010

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