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Multimorbidität bei der geriatrischen Katze – nicht selten eine Herausforderung
Die Zahl der Katzenpatienten nimmt in vielen Kleintierpraxen ständig zu. Durch die vermehrte Aufmerksamkeit und den damit verbundenen medizinischen Fortschritt ist die Lebenserwartung der Katze in den letzten Jahrzehnten rasant gestiegen. Somit rücken geriatrische Erkrankungen dieser Spezies zunehmend in den Fokus der Kleintiersprechstunde. In dieser Übersichtsarbeit sollen die häufig vorkommenden Erkrankungen in ihren wechselseitigen Beziehungen vorgestellt werden, v. a. chronische Nierenerkrankung und Hyperthyreose sowie chronische Nierenerkrankung und Osteoarthritis.
Die Lebenserwartung der Katze hat sich in den letzten Jahrzehnten annähernd verdoppelt. Es sitzen täglich viele Katzensenioren im Wartezimmer. Auch hier ist eine Angleichung des Patienten „Katze“ an den Patienten „Mensch“ zu beobachten. Die Katze wird immer älter und die typischen Altersgebrechen nehmen zu. Einzeln diagnostiziert mögen diese Erkrankungen ein klares Therapieschema nach sich ziehen. Was ist aber, wenn mehrere Krankheiten gleichzeitig festgestellt werden, die sich im Verlauf beeinflussen und den Katzen, den Besitzern und nicht zuletzt den Tierärzten das Leben erschweren? Diese Übersicht konzentriert sich auf die fast täglich vorkommenden Krankheitskombinationen. Sie erhebt in keinster Weise einen Anspruch auf Vollständigkeit.
Hyperthyreose und chronische Nierenerkrankung
Diese Kombination ist sicher die häufigs te Kombination geriatrischer Erkrankungen in der Katzensprechstunde. Die chronische Nierenerkrankung der Katze (CNE) kann nicht nur die Diagnose der Hyperthyreose erschweren, sie beeinflusst auch deren Therapie und Prognose.
Über 10 % der hyperthyreoten Katzen leiden zum Zeitpunkt der Diagnose ihrer Schilddrüsenerkrankung bereits unter einer chronischen Nierenerkrankung. Ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen den beiden Erkrankungen gibt, kann bisher nicht mit Sicherheit entschieden werden. In jedem Fall ist die Interaktion der beiden Krankheiten komplex.
Es werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert, durch welche Mechanismen eine Hyperthyreose das Entstehen einer chronischen Nierenerkrankung verursachen oder dazu beitragen kann. Diskutiert wird ein tubulointerstitieller Schaden, der in der Folge zu Fibrose und chronischer interstitieller Nephritis führt und durch einen Anstieg von Angiotensin II verursacht wird. Weiterhin werden Mikroinfarkte mit resultierender Fibrose als Folge einer Hypertension, die bei einem Teil der hyperthyreoten Katzen diagnostiziert werden kann, diskutiert.
Eine Hyperthyreose kann durch eine Erhöhung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) für einen gewissen Zeitraum eine bereits existierende chronische Nierenerkrankung „maskieren“. Die Nierenwerte scheinen besser als sie in Wirklichkeit sind.
Euthyroid-Sick-Syndrom
Eine feline chronische Nierenerkrankung geht nicht selten mit einem Euthyroid-Sick-Syndrome (ESS) einher, also einer Veränderung der Schilddrüsenhormone durch eine Nicht-Schilddrüsenerkrankung.
Lesen Sie hier den ganzen Beitrag Multimorbidität bei der geriatrischen Katze – nicht selten eine Herausforderung
aus der Zeitschrift Kleintier konkret 06/2015
