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Notfallversorgung bei Reptilien
Die häufigsten Notfälle stellen Traumata durch Unfälle im Freien oder in der Wohnung, Bisse anderer Tiere – auch Futtertiere – und falsche Vergesellschaftung dar. Im Folgenden soll über die Vorgehensweise bei diesen und allen anderen häufiger vorkommenden Notfällen berichtet werden.
Je nach Haltungsart kann es zu einer Fülle bekannter Traumata kommen. Nicht so bekannt bei Patientenbesitzern sind häufig Fehler, die bei der Vergesellschaftung gemacht werden können. Bei Echsen sieht man am häufigsten Verletzungen durch Artgenossen, wenn 2 männliche Tiere in einem Terrarium vergesellschaftet werden. Auch bei der Vergesellschaftung verschiedener Reptilienarten kann es zu Aggressionsverhalten bis hin zum Kannibalismus kommen.
Bei Schlangen kommen Verletzungen durch Artgenossen kaum vor, auch wenn 2 oder mehrere männliche Tiere in einem Terrarium gehalten werden. Eine Ausnahme stellen Grüne Hundskopfboas (Corallus caninus) und Grüne Baumpythons (Morelia viridis) dar, bei denen die Männchen untereinander unverträglich sind. Allerdings kommt insbesondere bei verschieden großen Schlangen sowie bei bestimmten Arten (z. B. Königsnattern) häufig Kannibalismus vor.
Verletzungen können auch auftreten, wenn in einem Terrarium 2 oder mehr Schlangen gehalten werden und diese bei der Fütterung nicht getrennt werden.
Therapie
Generell sollten Tiere mit Traumata mit Antibiotika versorgt werden, auch Infusionen – v. a. bei starkem Blutverlust – sollten gegeben werden. Wunden sollten ggf. gereinigt und mit nicht resorbierbarem Material genäht werden. Eine Applikation von Salben ist weniger empfehlenswert. Gut bewährt haben sich zur Wunddesinfektion Jodlösungen.
Frakturen können je nach Art und Lokalisation konservativ oder operativ versorgt werden. Eine Gabe von Analgetika sollte ebenfalls erfolgen. Panzerfrakturen können in Allgemeinnarkose mittels Cerclagen – je nach Lokalisation auch mit Epoxidkleber – versorgt werden.
Lesen Sie hier den gesamten Beitrag: Notfallversorgung bei Reptilien – Was tun bei Verletzungen, Verbrennungen oder anderen Notfällen?
Aus der Zeitschrift kleintier.konkret 01/2013
