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Die Pankreatitis bei der Katze
Entzündliche Erkrankungen des Pankreas werden bei der Katze mit zunehmender Häufigkeit festgestellt. Retrospektive pathologische Studien haben seit den 90er Jahren auf eine hohe Inzidenz von Pankreatitiden bei der Katze hingewiesen. Durch die Verbesserung spezifischer labordiagnostischer Tests sowie die Weiterentwicklung von Ultraschallsystemen werden Pankreatitiden bei Katzen zunehmend effektiver klinisch diagnostiziert.
Bei der felinen Pankreatitis können hinsichtlich des Zeitcharakters akute, subakute und chronische Formen unterschieden werden. Letztere weisen nicht selten einen wellenartigen rezidivierenden Charakter auf. Für die Zuordnung dieser Formen werden die beteiligten Entzündungszellen, aber auch das Vorliegen von Atrophie und Fibrose berücksichtigt. Es werden akute, nekrotisierende und suppurative Formen von chronischen, nicht-suppurativen Formen differenziert.
Ungeachtet der Weiterentwicklung diagnostischer Möglichkeiten ist der konkrete Nachweis einer Pankreatitis auch aufgrund der sehr variablen klinischen Symptomatik nicht immer einfach. Neben leichteren Verlaufsformen können Katzen auch schwerwiegende, fulminante Formen mit Multiorganversagen entwickeln, die sich innerhalb kurzer Zeitintervalle aufbauen können. An dem Schweregrad solcher klinischer Verlaufsformen orientiert sich auch der therapeutische Aufwand bei den Patienten.
Ätiologie und Risikofaktoren
Die Ursachen für die Entstehung einer Pankreatitis bei der Katze sind größtenteils noch unbekannt. Verschiedene potenzielle Ursachen werden diskutiert, u. a.:
- stumpfe Traumata mit Ausbildung von Ischämien
- lokale Durchblutungsstörungen nach Narkosen
- Infektionen, z. B. Virusinfektionen (FCoV, FIV, Caliciviren), Toxoplasmose
- Intoxikationen mit Organophosphaten
- Darmentzündungen
- Gallengangserkrankungen
- Obstruktionen des Pankreasausführungsgangs
- Hyperkalzämien
- Arzneimittelreaktionen
Entgegen früherer Vermutungen scheinen bakterielle Infektionen bei Pankreatitiden eine kausale Rolle zu spielen: Mithilfe moderner Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierungstechniken (FISH) konnten Bakterien im Pankreasgewebe bei 35 % der Katzen mit Pankreatitis identifiziert werden.
Katzen jeden Alters können an einer Pankreatitis erkranken, jedoch werden häufiger mittelalte oder ältere Tiere in der Literatur beschrieben. Eine signifikante Rassedisposition besteht nicht.
Klinische Symptomatik
Katzen mit Pankreatitis weisen ein sehr variables und häufig unspezifisches klinisches Bild auf.
Die häufigsten Symptome sind:
Anorexie (95–97 %)
Lethargie (88–100 %)
Gastrointestinale Symptome wie Erbrechen (35–55 %), Durchfall (11–38 %) oder Gewichtsverlust (47 %) werden seltener beobachtet.
Mögliche Befunde bei der klinischen Untersuchung sind Dehydratation (92 %), Hypothermie (68 %), Ikterus (37 %), palpable abdominale Massen (23 %), Abdominalschmerz (11–44 %) und selten Fieber (7 %). Abdominalschmerz wird bei Katzen mit Pankreatitiden vermutlich häufig nicht adäquat detektiert. Hypothermien, die sich bei intensiv therapierten und infundierten Katzen im Krankheitsverlauf entwickeln, sind in vielen Fällen Anzeichen eines systemischen inflammatorischen Response-Syndroms (SIRS) und prognostisch als ungünstig einzuordnen.
Lesen Sie hier den gesamten Artikel: Die Pankreatitis bei der Katze
Aus der Zeitschrift kleintier.konkret 1/2016

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