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Psychische Belastung in der Tierarztpraxis

Neben dem berufsbedingten Wunsch zu helfen und zu heilen, spüren viele Tierärzte heutzutage auch einen wirtschaftlichen Druck. Dieser entsteht, weil die Behandlung in der Regel vom Tierhalter selbst bezahlt wird, was nicht selten zu überhöhten oder gar unrealistischen Ansprüchen an den Tierarzt führt. Für diese Ansprüche gibt es unterschiedliche Gründe: Manchmal liegt es an den Therapiekosten, manchmal auch an mangelnden medizinischen Kenntnissen der Tierhalter oder an der Vorstellung, dass die Tiermedizin weniger kompliziert ist als die Humanmedizin. Eine zusätzliche Belastung kann entstehen, weil in der Tierarztpraxis nicht nur das Leid der Patienten, sondern auch das der Tierhalter direkt miterlebt wird.

In einer klinischen Studie mit über 11 000 US-amerikanischen Tierärzten konnte nachgewiesen werde, dass bei 1 von 11 Tierärzten psychische Beschwerden auftreten und 1 von 6 sogar an Suizidgedanken leiden. Dies zeigt, dass es sich um ein ernst zu nehmendes Thema handelt. Doch wovon hängt es ab, ob man die psychische Belastung besser oder schlechter bewältigen kann?

Psychische Vulnerabilität – Was macht uns verletzlich?

Jeder Mensch hat eine gewisse Vulnerabilität, d. h. die Prädisposition, psychische oder emotionale Beschwerden zu entwickeln. Diese ist u. a. genetisch bedingt. Je nachdem, wie hoch unser Vulnerabilitätslevel ist, desto weniger Stress brauchen wir, um die „kritische Grenze“ zu erreichen. So kann man vereinfacht das „Vulnerabilitäts-Stress-Modell“ erklären, das oft grafisch als unterschiedlich gefüllte Fässer dargestellt wird. Aber welche Faktoren haben noch Einfluss auf unsere Stressresistenz?

Empathiefähigkeit als Freund und Feind

Bestimmte Persönlichkeitseigenschaften können zu einer erhöhten Vulnerabilität führen. Menschen, die sich für die Tiermedizin entscheiden, zeigen häufig eine besonders ausgeprägte Empathiefähigkeit. Diese kann der beste Freund und der schlimmste Feind eines Mediziners sein. Sie hilft enorm, eine gute Beziehung zu Patienten und Angehörigen aufzubauen und führt meistens dazu, dass man als Arzt sehr beliebt ist. Die dunkle Seite der Empathie ist jedoch, dass uns das Schicksal unserer Patienten psychisch belastet und wir nach dem Feierabend nicht „einfach abschalten“ können. Auch Perfektionismus ist eine in tierärztlichen Kreisen verbreitete Eigenschaft, die sehr hilfreich sein kann, oft jedoch leider mit der Konsequenz, dass man sich selbst enorm unter Druck setzt. Misserfolge werden von perfektionistischen Menschen viel intensiver erlebt.

Hinzu kommen soziale Aspekte wie Familie, Freundeskreis und soziale Situation, aber auch die „Work-Life-Balance“. Wenn es gleichzeitig in einem von diesen Bereichen und im Berufsleben Belastungsfaktoren gibt, kann es zu einer schnelleren psychischen Erschöpfung führen.

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aus der Zeitschrift Kleintier konkret 05/2020

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