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Regionalanästhesien des Kopfes – Ein Überblick über die Anästhesien bei Hund und Katze
Im folgenden Artikel werden einfach durchführbare Lokalanästhesien des Kopfes bei Hund und Katze vorgestellt. Schritt für Schritt werden Verwendungszweck, die Durchführung und mögliche Komplikationen erklärt. Außerdem wird ein Überblick über Pharmakologie und praxisrelevante Eigenschaften verschiedener Lokalanästhetika gegeben.
Der Einsatz von Lokalanästhesien in der Tiermedizin hat viele Vorteile. Doch trotz der langen Historie, auf die man bezüglich des Einsatzes solcher Techniken in der Medizin zurückblicken kann, werden sie im täglichen Kleintierpraxis-Alltag meist noch viel zu selten genutzt.
Da im Gegensatz zur Humanmedizin in der Kleintiermedizin operative Eingriffe in der Regel in Allgemeinanästhesie durchgeführt werden müssen, erscheint vielen Tierärzten eine zusätzliche Lokalanästhesie oft überflüssig. Das ist so aber nicht richtig. Lokalanästhesien sind, sofern sie richtig durchgeführt werden, die einzige Form der Anästhesie bzw. Analgesie, die die Nervenweiterleitung komplett unterbrechen können. So bieten sie zum Beispiel perioperativ eingesetzt die wahrscheinlich beste Möglichkeit einer präemptiven Analgesie. Sie können die Entwicklung zentraler Sensibilisierung und damit chronischer Schmerzen verhindern und sind im Rahmen einer multimodalen Analgesie auch sehr gut mit systemischen Analgetika kombinierbar. Einen großen Vorteil perioperativer Lokalanästhesien stellt außerdem der ausgeprägte Anästhetikum-sparende Effekt dar. Dies kann wiederum die Nebenwirkungen der verschiedenen Allgemeinanästhetika, beispielsweise auf das Herz-Kreislauf-System oder die Atmung, deutlich reduzieren.
Ziel dieses Artikels ist es deshalb, einen Überblick über verschiedene Lokalanästhetika zu geben sowie einige einfach durchzuführende lokalanästhetische Techniken am Kopf für die Kleintiermedizin vorzustellen. Von den verschiedenen regionalanästhetischen Techniken sind die vorgestellten Anästhesien am Kopf besonders leicht zu erlernen. Sie haben den großen Vorteil, dass kaum Equipment benötigt wird, sie also für jedermann einfach durchführbar sind.
Lokalanästhetika
Bei den medizinisch eingesetzten Lokalanästhetika handelt es sich um schwache Basen, die für eine bessere Wasserlöslichkeit und Stabilität in der Regel als saure Hydrochloridsalze formuliert werden. Die Strukturformel der verschiedenen Lokalanästhetika enthält auf der einen Seite einer aliphatischen Kette einen aromatischen Ring und auf der anderen Seite eine terminale Aminogruppe. Je nachdem, ob diese durch eine Esterbindung oder eine Amidbindung verbunden werden, unterteilt man die Medikamente in Lokalanästhetika vom „Estertyp“ oder vom „Amidtyp“.
Da die Ester leberunabhängig von Plasmaesterasen metabolisiert werden, resultiert hieraus eine kürzere Halbwertszeit und ein geringeres Toxizitätsrisiko. Klinisch eingesetzt werden eigentlich nur noch Procain und Tetracain; Procain vor allem, weil es für lebensmittelliefernde Tiere zugelassen ist.
In der Kleintiermedizin werden dagegen ähnlich wie in der Humanmedizin aufgrund der besseren Gewebepenetration häufiger Amidtyp-Lokalanästhetika benutzt. Diese müssen in der Leber biotransformiert werden. Daraus ergeben sich neben einer längeren Wirkdauer zum einen eine Abhängigkeit ihrer Metabolisierungsrate von der Leberdurchblutung und zum anderen auch Speziesunterschiede bezüglich des Toxizitätsrisikos. Zum Einsatz kommen z. B. Lidocain, Bupivacain, Mepivacain und Ropivacain.
Lesen Sie den gesamten Beitrag hier: Regionalanästhesien des Kopfes – Ein Überblick über die Anästhesien bei Hund und Katze
Aus der Zeitschrift: Kleintier konkret 01/2018

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