Zentraleuropäische Zeckenenzephalitis (ZE), FSME, TBE beim Hund
Definition und Ätiologie
Allgemein
- durch Zecken übertragene virale Meningoenzephalitis des Menschen
- sporadisch auch beim Hund, Pferd, Wiederkäuer, nicht aber bei der Katze
- Vorkommen:
- Endemiegebiete, in denen Flavivirus-beherbergende Ixodes-ricinus-Zeckenarten (gemeiner Holzbock) vorkommen
- aktuelle Listen der Endemie- und somit Risikogebiete:
- Robert-Koch-Institut (Deutschland)
- Bundesamt für Veterinärwesen (BVET, Schweiz)
Beim Hund
- Vermutung:
- häufige Ansteckung in endemischen Gebieten, Serokonversion
- infolge der natürlichen Resistenz keine Symptome
- wenige Fallberichte, die sich auf Hunde großer Rassen beschränken
- vermutlich nur bei immungeschwächten Tieren, die einer Belastung oder Stress ausgesetzt sind
- Unkenntnis der Erkrankung + diagnostische Schwierigkeiten, am lebenden Tier die Diagnose definitiv zu bestätigen → geringe Zahl publizierter Fälle
Symptome
- äußerst variabel infolge der multifokalen Erkrankung des ZNS
- Krankheitsdauer:
- eher kurz (4 Tg. bis 1 Wo.)
- klinisch:
- zu Beginn:
- Apathie
- Fieber
- evtl. Gangstörungen
- dazu kommen evtl. Symptome einer Hirnstammläsion
- Ataxie
- Tetraparese bis Tetraplegie
- Kopfnervenausfälle
- Großhirn- (Übererregbarkeit, Schreckhaftigkeit oder Krampfanfälle) und Kleinhirnsymptome (Ataxie, Hypermetrie) mögl.
- häufig:
- Halsbiegeschmerz (Meningitis)
- Hyperalgesie
- spinale Form (Lähmungserscheinungen, Gangstörungen und Reflexausfälle):
- mit asymmetrischer Lokalisation der Läsionen
- Hunde erholen sich oft gut, bleibenden Monoplegien mögl.
- zu Beginn:
-
Labordiagnostische Befunde:
- unspezifisch
- im Liquor mononukleäre Pleozytose mit erhöhtem Proteingehalt
- nur Hinweis auf virale Enzephalitis, keine Aussage über Ätiologie mögl.
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