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Zervikaler Rückenmarksinfarkt beim Hund – Welche physiotherapeutischen Maßnahmen sind empfehlenswert?

Hunde mit einem zervikalen Rückenmarksinfarkt zeigen oft dramatische neurologische Ausfälle bis hin zum Verlust der Steh- und Gehfähigkeit. Frühzeitig eingesetzte physiotherapeutische Maßnahmen erhöhen die Chance, dass diese Patienten ihr Gehvermögen wiedererlangen.

Beim Rückenmarksinfarkt gelangt auf noch ungeklärte Weise fibrokartilaginöses Material in den Blutkreislauf des Rückenmarks und erzeugt einen Gefäßverschluss. Dieser hat eine Ischämie und Blutungen im Rückenmark zur Folge. Je nach Lokalisation und Ausdehnung des Infarkts kommt es zu einer perakut auftretenden, meist asymmetrischen leicht- bis hochgradigen Gangstörung. 

Rehabilitation

Die Physiotherapie sollte sofort begonnen werden. Während der Rehabilitation steht initial die Prophylaxe von Sekundärschäden wie Zystitis, Dekubitus, Pneumonie, hochgradige Muskelatrophie und Kontrakturen im Vordergrund sowie natürlich das Wiedererlernen des Laufens.


Stationäre Behandlung

Meist dauert es zwischen 2 – 7 Tagen, bis die Hunde wieder gehfähig sind und nach Hause können. Solange der Patient nicht steh- und gehfähig ist und die Blase noch manuell ausgedrückt werden muss, empfiehlt sich eine stationäre Behandlung mit mehrmals täglicher Massage und passiver Bewegungstherapie sowie tägliche aktive Therapie inklusive Hydrotherapie.


Massage

Die Massage löst Verspannungen und fördert die Durchblutung und Mobilität. Sie ist sehr wichtig bei immobilen Patienten. Es wird mit Streichungen begonnen und dann geknetet. Idealerweise wird mindestens 1-mal täglich eine Ganzkörpermassage (ca. 20 – 30 Minuten) durchgeführt und 2 weitere Male am Tag werden die Problemzonen (ca. 10 – 15 Minuten) bearbeitet. Die Gliedmaßen werden je nach Muskeltonus tonisierend (bei schlaffer Lähmung) oder detonisierend (bei spastischer Lähmung) massiert.

Passive Bewegungstherapie

Die passive Bewegungstherapie kann in die Massageeinheiten integriert werden und sollte ebenfalls 3-mal am Tag durchgeführt werden. Sie erhält und fördert die Beweglichkeit und beinhaltet:

  • passive Bewegung der Gelenke in alle physiologischen Richtungen (10- bis 30-mal, je nach Problematik)
  • Dehnen (2- bis 3-mal)
  • reflexinduziertes Training (3- bis 5-mal Auslösen pro Trainingseinheit)


Aktive Bewegungstherapie

Mindestens 5-mal täglich ist eine aktive Bewegungstherapie in Form von Kraft-, Ausdauer- und Koordinationstraining mit oder ohne Unterstützung sowie Gleichgewichtsübungen zu empfehlen. Ebenso ist eine tägliche Hydrotherapie (1- bis 2-mal täglich Unterwasserlaufband oder Schwimmen) anzuraten. Zusätzlich kann z. B. eine Magnetfeldtherapie zur Anwendung kommen (1- bis 3-mal täglich, die Herstellerangaben befolgen).

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Aus der Zeitschrift: kleintier.konkret 02/2018

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