- Bericht
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- Via medici
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- 30.04.2013
Bedrohung der Universitätsmedizin in Sachsen-Anhalt
Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) musste in den letzten Tagen mit großem Bedauern und Entsetzen feststellen, dass in Sachsen-Anhalt über die Schließung eines Universitätsklinikums diskutiert wird. Wir sprechen uns ausdrücklich für den Erhalt beider Universitätskliniken in Sachsen-Anhalt aus!
Die bvmd betont, dass diese Schließung im Hinblick auf den vorherrschenden Ärztemangel und die Diskussionen in der Politik um die Erweiterung der Studienplätze für Medizin ein verheerender Fehler ist, welcher sich langfristig nicht nur negativ auf das Land Sachsen- Anhalt auswirken wird, sondern auch auf die gesamte Bundesrepublik Deutschland. Im Bereich der Bildung und Gesundheitsversorgung derartige Streichungen vorzunehmen ist somit gesellschaftspolitisch verantwortungslos und nicht tragbar.
"Eine Schließung der medizinischen Fakultät in Halle wäre ein herber Rückschlag für die Medizinerausbildung in Sachsen-Anhalt und ein schlechtes Signal für den Rest der Republik. Es ist ein Skandal, was da geschehen soll!", sagte Martin Schmidt, Bundeskoordinator für Medizinische Ausbildung.
"Eine derartige Streichung von Medizinstudienplätzen ist grundsätzlich abzulehnen", kommentiert Johathan Schütze, Präsident der bvmd. "Selbst bei kurzfristigen Einsparungen ist ein solcher Entschluss alles andere als rational und ein Schritt in die falsche Richtung, denn die hochwertige Ausbildung von Ärzten sollte langfristig finanziell gesichert und in Zukunft vermehrt gefördert werden, um eine adäquate medizinische Versorgung in ganz Deutschland weiterhin garantieren zu können."
Die bvmd fordert daher die Landesregierung in Sachsen-Anhalt auf, ihren derzeitigen Kurs zu verlassen und von der Schließung eines Universitätsklinikums abzusehen.